Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
Muster-Hochschule
Startseite    Anmelden    SoSe 2024      Umschalten in deutsche Sprache / Switch to english language      Sitemap

Metal: philosophische und interdisziplinäre Perspektiven - Einzelansicht

Zurück
  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 146028 Kurztext
Semester WiSe 2023/24 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Do. 14:00 bis 16:00 woch 26.10.2023 bis 08.02.2024        Geb. C4 3 - Kl. Hörsaal I  
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Naeve, Nico , Dr.
Rückert, Helge , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Philosophie
Inhalt
Kommentar

Metal und Philosophie? Echt jetzt? Ja, echt!

 

Klar, Metal-Musik ist nicht unbedingt ein philosophisches Standardthema, aber auch ausgehend von dem, was viele Leute nur als „Krach” ansehen, lassen sich interessante philosophische Fragen aus verschiedenen philosophischen Teildisziplinen entwickeln und aufwerfen. Hier einige exemplarische Beispiele:

 

- Ästhetik: Gibt es bessere und schlechtere Metal-Bands oder ist alles „nur Geschmackssache”? Ist der ästhetische Wert von Metal-Musik abhängig vom Entstehungskontext oder auch vom Hörkontext? (Ist eine aktuelle Thrash-Band, die sich genauso anhört wie Metallica in den 80ern – und vielleicht ist die Drummer*in sogar besser als Lars Ulrich und die Gitarrist*in flinker als Kirk Hammett damals – zu Recht weniger bedeutend als das Original?) Ist es sinnvoll, Vergleiche über Genre- bzw. Instrumenten-Grenzen hinweg anzustellen? (Lässt sich die Frage, ob Jeff Waters ein besserer Gitarrist als Vince Neil ein Sänger ist, sinnvoll beantworten?)

 

- Moralphilosophie: Ist es moralisch in Ordnung, die Musik von Musiker*innen mit mehr als problematischen politischen Ansichten bzw. kriminellen Verhaltensweisen (Mord, Misshandlung von Frauen, Handel mit Kinderpornographie, u.ä.m.) zu hören? Macht es einen Unterschied, ob das Inakzeptable im Kunstprodukt selbst drinsteckt (insbesondere in den Texten) oder ob dieses dbzgl. neutral ist?

 

- Feministische Philosophie: Ist es sinnvoll und in Ordnung, von Epica, Jinjer, Arch Enemy und Beyond the Black als „female fronted bands” zu sprechen (obwohl niemand von „male fronted bands” spricht) oder sollte man das besser sein lassen?

 

- Ontologie/Handlungstheorie: Was für eine Art von Entität ist überhaupt eine Metal-Band? Gibt es Bands auch unabhängig von ihren Mitgliedern? Sind Band-Handlungen (etwa das Spielen eines Konzerts oder das Veröffentlichen eines Albums) immer auf die Handlungen von Individuen zurückführbar oder müssen Bands als eigene, unabhängige Handlungssubjekte angenommen werden?

 

- Sprachphilosophie: Was für eine Art von Begriffen sind Metal-Genre-Bezeichnungen? Gibt es notwendige und hinreichende Bedingungen für Black Metal und Death Metal oder sind „Black Metal” und „Death Metal” Familienähnlichkeitsbegriffe? Sind es vage Begriffe, gibt es also fließende Übergänge?

 

Solche und weitere philosophische Fragen – insbesondere auch solche, die die Seminarteilnehmer*innen besonders interessieren und einbringen – können im Seminar gemeinsam diskutiert werden.

 

Auch wenn das Seminar im Fachbereich Philosophie angeboten wird, soll die gedankliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Metal-Musik nicht auf philosophische Perspektiven beschränkt bleiben. Zu diesem Zweck haben wir für ca. die Hälfte der Seminarsitzungen über die Vorlesungszeit verteilt jeweils Gäste aus anderen akademischen Disziplinen und auch aus der Praxis eingeladen, die aus ihren unterschiedlichen Perspektiven etwas im Zusammenhang mit Metal-Musik präsentieren und anschließend für studentische Fragen zur Verfügung stehen werden:

 

- Dr. Andreas Wagenknecht, Medien- und Kommunikationswissenschaftler an der Universität Mannheim und Metal-Fan „Fankommunikation im (Black) Metal zwischen ironischer Aneignung und subversiver Ermächtigung” [9.11.2023]

 

- Dr. Susanne Sackl-Sharif, Musiksoziologin in Graz, hat mit einer Arbeit über „Gender – Metal – Videoclips. Eine qualitative Rezeptionsstudie” promoviert „Metal im digitalen Zeitalter” [23.11.2023; Online-Sitzung über MS Teams]

 

- Jennifer Haben, Sängerin der Metal-Band Beyond the Black, hat in Saarbrücken und Leipzig Musik-Management und Musikwissenschaft studiert [14.12.2023]

 

- Dr. Tobias Fox, Gitarrenbauer und promovierter Philosoph, Wien „Was ist eine Heavy-Metal-Gitarre?” [4.1.2024]

 

- Michael „Mick” Lindner, Radio-Moderator bei „Metal Only”, beruflich in der Erwachsenenbildung tätig [18.1.2024]

 

- Prof. Dr. Mustafa Temmuz Oglakcioglu, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie an der UdS „Viel zu heavy? Metal-Musik und das (Straf-)Recht” [25.1.2024]

 

- Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Film- und Kulturwissenschaftler an der FH Münster Design „Coming of Rage. Extreme Metal-Musik als Grenzmarkierung in Coming-of-Age-Filmen” [1.2.2024]

 

Teilnehmen am Seminar dürfen natürlich nicht nur die eingefleischten Metal-Fans unter den Studierenden, sondern auch solche „bemitleidenswerte Kreaturen”, die mit Metal nichts oder nur wenig anfangen können. Besonders freuen würden wir uns auch über Studierende und sonstige Interessent*innen aus anderen Fächern. Es ist auch möglich, nur an einzelnen Sitzungen – z.B. solchen mit bestimmten Gästen – teilzunehmen. Generell wäre es gut, wenn sich alle Teilnahmewilligen irgendwann rechtzeitig vor Semesterstart auf der Moodle-Seite zur Veranstaltung eintragen und uns mitteilen könnten, ob sie regelmäßig mit von der Partie sein werden oder nur zu einzelnen Sitzungen (und welchen), damit wir in etwa wissen, mit wieviel Leuten jeweils zu rechnen sein wird, und besser planen können.

 


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2023/24 , Aktuelles Semester: SoSe 2024