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Ps.-Seneca, Octavia - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 146113 Kurztext
Semester WiSe 2023/24 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Keine Übernahme Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits 7
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Do. 16:00 bis 18:00 woch 02.11.2023 bis 08.02.2024  Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 2.05        
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kugelmeier, Christoph , Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Die Octavia besitzt für uns besonderes Interesse, weil sie das einzige vollständig erhaltene Beispiel für eine römische Tragödie, eine fabula praetext(at)a, ist. Gleich drei "starke Frauen" der römischen Geschichte kommen vor das geistige Auge des Publikums: Neros ungeliebte Gattin Octavia, die als unglückliche, aber durchaus würdevolle tragische Heldin die Titelrolle innehat, Agrippina, Neros ermordete Mutter, als inhaltsstarke Geistererscheinung, und Poppaea, um deretwillen Nero Octavia verstößt. Das farbig und engagiert geschriebene Drama reiht sich in die antineronische Polemik ein, die nach Neros Tod einsetzte; die Zuschreibung an Seneca (der in diesem Stück als die positive Gegenfigur zum despotischen Nero selbst auftritt) gehört in den Zusammenhang der nach dem Tod der beteiligten Personen initiierten Seneca-„Hagiographie”. Die Frage nach der Authentizität der Zuschreibung an Seneca wurde bereits im 14. Jhdt. von den italienischen Humanisten Petrarca und Salutati, später dann erneut im 19. Jh. von keinem Geringeren als Leopold von Ranke aufgeworfen. Obwohl sie heute dahingehend entschieden zu sein scheint, daß Seneca nicht der Verfasser sein kann, ist die Diskussion über diese Frage noch nicht völlig verstummt, auch nicht über andere bedeutsame Probleme wie die Datierung des Stücks und nach dem Verhältnis der Octavia zur Geschichtschreibung über die Epoche Neros. Gerade in neuester Zeit rückte das Drama schon dadurch in den Blickpunkt des Interesses, daß in recht kurzem Abstand zwei gehaltvolle kommentierte Ausgaben erschienen (die von Ferri und Boyle), in denen sich teilweise gegensätzliche Auffassungen äußern. All dies soll, neben der gemeinsamen Lektüre und Interpretation des nicht einfachen Textes, Gegenstand des Seminars sein.

Literatur

Textausgaben, Übersetzungen und Kommentare: L. Annaei Senecae Tragoediae, rec. Otto Zwierlein (Oxford 1986, verb. Ndr. zuletzt 1993); Octavia. Attributed to Seneca. Edited with Introduction, Translation, and Commentary by Anthony J. Boyle (Oxford 2008); Rolando Ferri: Octavia. A Play Attributed to Seneca (2. Aufl. Cambridge 2009); Seneca. Sämtliche Tragödien, lateinisch und deutsch. Übersetzt und erläutert von Theodor Thomann (Bd. I, 2. Aufl. Zürich / Stuttgart 1978)

Der vollständige lateinische Text kann auch unter dem folgenden Link eingesehen werden: http://www.forumromanum.org/literature/seneca_younger/octavia.html

Literatur: eine ausführliche Bibliographie wird in der ersten Sitzung ausgeteilt; zur ersten Lektüre: Peter L. Schmidt: Die Poetisierung und Mythisierung der Geschichte in der Tragödie ‘Octavia’, ANRW II 32,2 (1985), 1421-1453; Gesine Manuwald: Fabulae praetextae. Spuren einer literarischen Gattung der Römer (München 2001), 259-339; Marcus Wilson (Hrsg.): The Tragedy of Nero’s Wife. Studies on the Octavia Praetexta (Auckland 2003); Jan-Wilhelm Beck: ‘Octavia’ Anonymi: Zeitnahe praetexta oder zeitlose tragoedia? (Göttingen 2004; bedenkenswerte Argumente gegen den vermeintlichen Konsens einer recht frühen Datierung); Rolando Ferri: Octavia, in: Gregor Damschen / Andreas Heil (Hrsgg.): Brill’s Companion to Seneca: Philosopher and Dramatist (Leiden / Boston 2014), 521-527; Patrick Kragelund: Roman Historical Drama. The Octavia in Antiquity and Beyond (Oxford 2016)

Voraussetzungen

sichere Lateinkenntnisse und Kenntnisse der lateinischen Metrik

Leistungsnachweis

regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit; Referat mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. schriftliche Hausarbeit über ein frei zu wählendes Thema


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2023/24 , Aktuelles Semester: SoSe 2024