Kommentar |
In der Einführungsvorlesung und in den Grundkursen hört man immer wieder, dass das Kompositionalitätsprinzip in der Semantik eine ganz zentrale Rolle spielt: Die Bedeutung eines Satzes ergibt sich aus der Bedeutung seiner Teil und der Art ihrer Kombination. Dass dem so sein muss, ist relativ klar: Die Bedeutungen von Sätzen (Satzaussagen, Propositionen) können wir nicht in unserem mentalen Lexikon abgespeichert haben und einfach abrufen, wir müssen die Bedeutung eines Satzes irgendwie auf der Grundlage der Bedeutung der Wörter "errechnen". In diesem Seminar wollen wir uns gemeinsam anschauen, was hier mit "errechnen" gemeint ist. Wir werden sehen, dass wir die zentrale Aspekte der Bedeutung von Wörtern, Phrasen und Sätzen mit logischen Ausdrücken beschreiben und darauf aufbauend nachvollziehen können, wie sich diese Bedeutungen zu Satzaussagen zusammensetzen. Im ersten Teil des Seminars werden wir uns daher ein bisschen in logische Grundlagen einarbeiten – Aussagenlogik und Ptädikatenlogik – und werden das Ganze dann so erweitern, dass es für unsere linguistischen Bedürfnisse passt. Je nach Wissensstand der Teilnehmer:innen können wir uns auch mit klassischeren Texten und Fragen der Intensionalität auseinandersetzen. |