Kommentar |
DDR-Geschichte wird mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung in der Öffentlichkeit so kontrovers diskutiert wie seit Jahren nicht mehr. Im saarländischen Lehrplan ist der andere deutsche Staat ein obligatorisches Thema. Dennoch kann man im äußersten Westen bei Schülerinnen und Schülern nicht unbedingt auf außerschulisch erworbenes Vorwissen aufbauen. In der Fachdidaktik wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die neuere historische Forschung zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der DDR nur schleppend Eingang in die Schulbücher findet. Dagegen können Lehrkräfte – wie bei kaum einem Thema – auf online verfügbare Quellen und mehr oder weniger geeignete mediale Aufbereitungen zurückgreifen. Insbesondere bietet es sich an, das Thema im Fächerverbund Gesellschaftswissenschaften zu nutzen, um politische Fragen von Diktatur und Demokratie und geographische Voraussetzungen und Folgen z.B. der planwirtschaftlichen Industrie und Landwirtschaft zu thematisieren. In der Übung sollen Lehramtsstudierende eigene interaktive Unterrichtsmaterialien erstellen und in saarländischen Schulklassen erproben. Dabei sind auch Seitenblicke auf die Entwicklungen in der BRD sinnvoll. Zugleich soll die Übung aber auch ungewohnte Einblicke in neuere Forschungen zur deutsch-deutschen Medien- und Digitalgeschichte vermitteln. |
Literatur |
Flucke, Franziska/Kuhn, Bärbel/Pfeil, Ulrich (Hgg.): Der Kalte Krieg im Schulbuch, St. Ingbert 2017; Hüttmann, Jens von/Arnim-Rosenthal, Anna von (Hgg.): Diktatur und Demokratie im Unterricht. Der Fall DDR, Berlin 2017; Schroeder, Jens: Auferstanden aus Platinen. Die Kulturgeschichte der Computer- und Videospiele unter besonderer Berücksichtigung der ehemaligen DDR, Stuttgart 2010. |