Hinweis: Im Modulhandbuch taucht dieses Seminar spezifisch für das 2. Fachsemester, also das Sommersemester auf. Tatsächlich wird dieses Seminar aber jedes Semester angeboten und kann ergo auch in höheren Fachsemestern belegt werden.
Gruppe 1 (Sparfeldt): Pädagogisch-psychologische Diagnostik
Im Seminar Schwerpunktspezifische Diagnostik mit pädagogisch-psychologischem Fokus werden (ausgehend von Tätigkeiten in z.B. schulpsychologischen Diensten oder Erziehungsberatungsstellen) ausgewählte, pädagogisch-psychologisch und diagnostisch relevante Themen behandelt – u.a. Hochbegabung, Schulische Kompetenzdiagnostik, Schulleistungstests, Lernverlaufsdiagnostik, schulisches Selbstkonzept, Lern- und Sozialverhalten. Im Anschluss an eine inhaltliche Klärung der Grundlagen werden das jeweilige diagnostische Vorgehen und einschlägige diagnostische Verfahren und Ansätze differenziert und kritisch-würdigend vorgestellt sowie praktisch erprobt, ergänzt um Präventions- und Interventionshinweise. Neben der Erarbeitung von Kenntnissen werden auch Fertigkeiten zur praktischen Anwendung psychodiagnostischer Verfahren sowie „allgemeinere” Herausforderungen praktisch-diagnostischer Tätigkeiten im pädagogisch-psychologischen Feld thematisiert. Die Studierenden gestalten in Kleingruppen jeweils eine Seminarsitzung.
Gruppe 2 (Huffer): Ereigniskorrelierte Potentiale in der klinischen Forschung
In diesem Seminar werden zunächst theoretische Grundlagen ereigniskorrelierter Potentiale (EKPs) behandelt. Im weiteren Verlauf werden verschiedene prominente EKPs im Zusammenhang mit psychiatrischen und klinischen Störungsbildern betrachtet, um deren diagnostische Relevanz für diese Störungsbilder zu beurteilen. Ziel des Seminars ist es, grundlegende EKPs und ihre Bedeutung kennenzulernen sowie deren Anwendung im Diagnostikbereich klinischer Störungsbilder zu beurteilen und kritisch zu diskutieren.
Gruppe 3 (Hahn): Psychodynamische Diagnostik und Therapieplanung
In diesem praxisorientierten Seminar werden den Studierenden theoretische Grundlagen sowie Anwendung und Durchführung der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-3) vermittelt. Neben einer diagnostischen Einschätzung anhand der rein phänomenologischen Klassifikationssysteme wie ICD bzw. DSM verlangt der Antrag zur Psychotherapie im Rahmen psychodynamisch orientierter Psychotherapieverfahren ebenfalls eine psychodynamische Fall- und Behandlungskonzeption. Die OPD-3 dient an dieser Stelle als Hilfsmittel eine strukturierte Einschätzung und Therapieplanung vorzunehmen. Sie basiert auf einem halbstrukturierten Interview und ermöglicht die reliable und valide Erfassung psychodynamischer Kern-Konstrukte anhand von beschriebenen und operationalisierten Achsen zur Krankheitsverarbeitung, der Beziehungs- und Konfliktebene, zur Einschätzung der Persönlichkeitsstruktur sowie einer syndromalen Ebene. Der Therapeut/ Die Therapeutin erhält dadurch ein individuelles Profil der störungsrelevanten aktuellen Probleme und Lebensschwierigkeiten sowie aktivierbarer Ressourcen eines Patienten. Das Seminar umfasst 7 Doppelstunden (3 Zeitstunden) sowie literaturbasierte Vor- und Nachbereitung. Zunächst wird das multiachsiale System der OPD-3 ausführlich vorgestellt und diskutiert. Damit der Schwerpunkt des Seminars auf der praktischen Durchführung liegen kann, wird die Lektüre des Manuals zur Vorbereitung des Seminars vorausgesetzt (hierfür erhalten Sie eine Kopiervorlage des Manuals). In den weiteren Terminen wird die Durchführung des OPD-Interviews erprobt und diskutiert. In Kleingruppen wird anhand von Fallbeispielen und Übungsmaterialien die Anwendung des Systems in der Praxis trainiert. |