Liebe Teilnehmer:innen der Vorlesung,
wie jedes Mal findet die VL auch in diesem Semester zu einem spezifischen Thema statt. In diesem Jahr lautet es:
Menschenbilder, Technikhoffnungen
Der französische Philosoph Michel Foucault schrieb im 1966 in seinem Buch Les mots et les choses, der Mensch werde dereinst verschwinden, wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand (que l’homme s’effacerait, comme à la limite de la mer un visage de sable). Der Google-Entwickler und Zukunftsvisionär Ray Kurzweil schrieb in The Singularity is Near (2005), dass aufgrund der Entwicklungen in Künstlicher Intelligenz und Robotik in der Mitte der 2040er Jahre eine neue Phase des Lebens auf der Erde und der Mensch-Technik-Beziehungen beginnen werde – nach der sogenannten „Singularität”.
Vorstellungen vom Menschen, von seiner Beziehung zur Technik und von der Rolle von Mensch und Technik in der Kultur haben sich seit 1800 stark gewandelt. Die Vorlesung wird mit einem Fokus auf Frankreich und auf der Basis kulturwissenschaftlicher Theorien untersuchen, welche Rolle die Vorstellung von Mensch-Technik-Beziehungen hat und wie sie sich auf Vorstellungen von Gesellschaft, Kultur und insgesamt menschlichem Zusammenleben auswirken. Grundlagentexte französischer kulturwissenschaftlicher Theoriebildung werden hierbei gemeinsam mit neueren Themen und Fragestellungen behandelt.
Die Frage „Was ist der Mensch?” können wir nicht endgültig beantworten, aber wir können und müssen sie immer wieder stellen. Einen Beitrag hierzu wird die Vorlesung leisten.
Einen guten Semesterstart!
Ihr Laurens Schlicht
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