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Hollywoods »Parafilme« - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 60161 Kurztext
Semester SoSe 2012 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen 25 Max. Teilnehmer/-innen 25
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Sa. 10:00 bis 18:00 Einzel am 16.06.2012 Gebäude C5 3 - SEMINARRAUM U10 (-1. Peiler      
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Sa. 10:00 bis 18:00 Einzel am 23.06.2012 Gebäude C5 3 - SEMINARRAUM U10 (-1. Peiler      
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Sa. 10:00 bis 18:00 Einzel am 30.06.2012 Gebäude C5 3 - SEMINARRAUM U10 (-1. Peiler      
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Peiler, Nils Daniel
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion Kommentar LP BP ECTS
Bachelor (HF/NF/EF) Optionalbereich 1 - 6 20111 3 3
Inhalt
Kommentar

Die Rezeption von Hollywoodfilmen verläuft zu einem großen Maße ritualisiert: Bis wir zum Hauptfilm vordringen, haben wir im Kino meist Werbung, Filmtrailer, ein Studio Production Logo und einen Vorspann gesehen. Nach dem Film folgt der Abspann, der uns nicht zuletzt mit dem Hinweis aus dem Saal entlässt, die gesehenen Figuren seien frei erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufällig.

Doch wie beeinflussen all die filmischen Beiwerke, die wir im Umfeld eines Hauptfilmes sehen, unsere Rezeption eines Werks? Wo beginnt und wo endet der parafilmische Umkreis eines Werks? Wie verändert sich unsere Filmrezeption in Zeiten von TV-Ausstrahlung, Internetdownload und Handykino?

Mit "Paratexte" hat der französische Literaturwissenschaftler Gérard Genette eine Theorie zu den "Beitexten" eines literarischen Werks vorgelegt, vom Umschlag- oder Klappentext über Fußnoten bis zu Rezensionen. Alle beeinflussen sie unsere Wahrnehmung des Haupttextes. In Analogie zu Genette wollen wir im Workshop die "Parafilme" als Begleiterscheinungen eines filmischen Werks betrachten - vom hinweisenden Trailer bis zum ausufernden Abspann, vom Studio Production Logo im Wandel der Zeit bis zur sekundengenau genormten Namensnennung von Cast und Crew.

Die "Beifilme" erzählen dabei selbst ein Stück mediale Produktions- und Rezeptionsgeschichte. So haben wir etwa über 80 Jahre verteilt sieben verschiedene Löwen im Production Logo der Metro-Goldwyn-Mayer Studios (MGM) brüllen gesehen. Auch Vor- und Abspanne sind längst als eigene Formen der Filmkunst verstanden worden. Regisseur Jason Reitman katapultiert uns beispielsweise mit einem Vorspann im Look von Zigarettenschachteln direkt in seine Satire "Thank you for smoking", während Andrew Stanton im Abspann von "Wall-e" eine kleine Kunstgeschichte anhand des titelgebenden Müllroboters illustriert.

Anhand zahlreicher Beispiele aus aktuellen und klassischen Hollywoodproduktionen gibt der Workshop einen Einblick in die Geschichte und Formen der Parafilme: Nicht nur für all diejenigen, die im Kino rechtzeitig vor dem Hauptfilm zuschauen und beim Abspann sitzenbleiben!

Literatur

 

Böhnke, Alexander: Paratexte des Films. Über die Grenzen des filmischen Universums. Transcript: Bielefeld, 2007.




Genette, Gérard: Paratexte. Das Buch vom Beiwerk des Buches. Suhrkamp: Frankfurt am Main, 2001. (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1510)




Gwó´zd´z, Andrzej (Hrsg.): Film als Baustelle = film under re-construction. Das Kino und seine Paratexte. Schüren: Marburg, 2009. (Marburger Schriften zur Medienforschung 10)




Kreimeier, Klaus; Stanitzek, Georg (Hrsg.): Paratexte in Literatur, Film, Fernsehen. Akademie Verlag: Berlin, 2004.

Bemerkung

Zur Person Nils Daniel Peiler: 

Geboren 1988 in Saarbrücken. Studium der Film- und Medienwissenschaft, Germanistik, Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität des Saarlandes (Saarbrücken) und der Johann Wolfgang Goethe-Universität (Frankfurt am Main).


Studienstipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Studentische Hilfskraft u. a. beim Aufbau einer kunstgeschichtlichen Bilddatenbank. Mitarbeit am DFG-Projekt `Elective Affinities?' Studien zu filmischen Adaptionen von Romanen und Erzählungen mit Kunstbezug. Mitorganisation der interdisziplinären öffentlichen Ringvorlesung zur Industriekultur Genialer Schrott. 

Seit Sommersemester 2010 Lehrbeauftragter des Bachelor Optionalbereichs, seit Wintersemester 2011/12 auch des Zentrums für lebenslanges Lernen an der Universität des Saarlandes. Lehrveranstaltungen zu den Themen Industriekultur (Genialer Schrott - Das Unesco Weltkulturerbe Völklinger Hütte) und Filmgeschichte (Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« und die Folgen, Billy Wilder's »Some like it hot«, Der Filmkanon - Das Beste aus dem Kino?!, Wolfgang Staudte: Der Untertan, Rosen für den Staatsanwalt, Kirmes, Herrenpartie). Wissenschaftliche Filmeinführungen und Publikumsdiskussionen im Saarbrücker Kino Achteinhalb, u.a. zu Hamlet, Jud Süß, Brazil und Ruhr.

Auszeichnungen in zahlreichen künstlerischen Wettbewerben. Scheffelpreisträger. Freier journalistischer Mitarbeiter für vielfältige Hörfunk-, Print- und Online-Medien. Journalistische Veröffentlichungen unter anderem bei Saarländischem Rundfunk, Saarbrücker Zeitung und der Deutschen Welle. Publikationen zu so verschiedenen Themen wie der Technikgeschichte im Alltag (Der digitale Daumen, 2005), dem Phänomen des Chormusizierens (Singen, ein Humanum, 2007), neuen Formen der Webfilmkunst (Großes Kino aus kleinen Steinen, 2009) oder dem wechselseitigen Verhältnis von Kunst und Politik (Aufbruch/Abbruch, 2011).

 

 Kontakt: nilsdanielpeiler@mx.uni-saarland.de


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2012 , Aktuelles Semester: SoSe 2024