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Liebe, Hass und Neid. Zur Kulturgeschichte der Gefühle - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 62618 Kurztext
Semester SoSe 2012 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Belegungsfrist Einfaches Belegverfahren HOK    15.03.2012 - 27.04.2012   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 10:00 bis 12:00 woch 17.04.2012 bis 24.07.2012  Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 2.18        
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Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Krug-Richter, Barbara, Univ.-Professor, Prof. Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Geschichte
Inhalt
Kommentar

Gefühle zählen unzweifelhaft zu den Grundbefindlichkeiten der Menschen in allen Kulturkreisen und damit zu den Kernthemen historisch-anthropologischer Forschung. Obwohl die Historische Anthropologie nur an wenigen Universitäten in Deutschland institutionell verankert ist, boomt die Geschichte der Gefühle aktuell auch in den allgemeinen Geschichtswissenschaften. So gibt es seit 2008 am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin einen Forschungsbereich, der sich der Geschichte der Gefühle widmet (http://www.mpib-berlin.mpg.de/de/forschung/geschichte-der-gefuehle ). In dessen Zentrum stehen Fragen wie „Haben Gefühle eine Geschichte? Und: Machen Gefühle Geschichte?“


Diesen großen historischen Fragen werden wir uns im Sommersemester in eher kleinen Schritten annähern. Dabei geht es zunächst einmal darum auszuloten, welche Gefühle menschliches Handeln überhaupt leiteten und leiten und wie sich diese ganz konkret in spezifischen historisch-kulturellen Kontexten äußerten und äußern. Den vermeintlichen Hexen in der Frühen Neuzeit z.B. wurde von Zeitgenossen vielfach unterstellt, dass sie aus ‚Hass und Neid‘ und damit aus niedrigen Gefühlen heraus agierten. Die Mutterliebe hingegen als vermeintlich biologisch fundiertes ‚Urgefühl‘ wurde in den 1980er und 1990er Jahren von Historikern als eine Erfindung der Moderne interpretiert; die Menschen des Mittelalters und der frühen Neuzeit liebten ihre Kinder angeblich weniger, weil sie sich ständig mit deren Tod konfrontiert sahen. Und die Liebe zum Tier als im modernen Leben ebenfalls relevanter Teil des menschlichen Gefühlskanons wurde bislang kaum auf ihre Wirkmächtigkeit für menschliches Handeln untersucht, um hier nur Beispiele zu nennen. Daneben gibt es zumindest begrifflich weitere menschliche Gefühle, die in ihren Inhalten eindeutig kulturell kodiert sind, wie z.B. das Ehr- oder auch das Schamgefühl.


Unsere Annäherung an ein offensichtlich komplexes Thema erfolgt über die Lektüre einschlägiger wissenschaftlicher Texte sowie über die exemplarische Analyse historischer Quellen, in denen Liebe, Hass und Neid, aber auch Angst und andere Gefühle eine Rolle spielen.

Literatur

Als Lektüre zur Einführung empfohlen:


Thomas Anz, Emotional Turn? Beobachtungen zur Gefühlsforschung, in: literaturkritik.de 8.2006, http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=10267.


Martina Kessel, Gefühle und Geschichtswissenschaft, in: Rainer Schützeichel (Hg.), Emotionen und Sozialtheorie, Frankfurt a. M. 2006, S. 29-47.


Daniela Saxer, Mit Gefühl handeln. Ansätze der Emotionsgeschichte, in: Traverse 2 (2007), S. 15-29.


Ute Frevert, Was haben Gefühle in der Geschichte zu suchen? in: Geschichte und Gesellschaft 35 (2009), S. 183-208.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2012 , Aktuelles Semester: SoSe 2024