Figuren wie Anton Chigurh aus Joel und Ethan Coens "No Country For Old Men" (2007), The Joker aus Christopher Nolans "The Dark Knight" (2008) und Hans Landa aus Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" (2009) haben dem Bösen im Kino ein neues Gesicht verliehen. Die Bedeutung dieser Filmschurken ist in erster Linie auf drei Faktoren zurückzuführen:
1) die herausragende Leistung ihrer Darsteller Javier Bardem, Heath Ledger und Christoph Waltz, die zwischen 2007 und 2009 mit dem Oskar für die beste Nebenrolle ausgezeichnet wurden
2) das postmoderne Spiel der Regisseure und Drehbuchautoren mit der Tradition etablierter Schurken-Typen wie dem skrupellosen Profi-Killer, dem psychopathischen Comic-Superschurken und dem zynischen Nazi-Offizier
3) die kulturhistorische Kontextualisierungsmöglichkeit der Figuren durch ihre implizite und explizite Reflexion von Ängsten und Unsicherheiten der westlichen Welt nach den Terror-Anschlägen des 11. September 2001
Dieses Seminar will eine Einführung in die Filmanalyse bieten, indem es den Darstellungsweisen der drei Schurken-Figuren sowie ihren historischen und kulturellen Hintergründen nachspürt und sie zueinander in Beziehung setzt. |