Kommentar |
Grundlage des Seminars bilden die an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert entstandenen Lieder Heinrichs von Morungen, an denen das Übersetzen aus dem Mittelhochdeutschen erprobt wird. Heinrich von Morungen bewegt sich in Form und Gehalt im Rahmen des hohen Minnesangs und seine Stoffe, Motive und Vergleiche gehören zum Gemeingut der Zeit. Insgesamt verrät seine Auswahl hinsichtlich der Gestaltung seiner Lieder aber auch einen persönlichen Zuschnitt. Bei keinem anderen Lyriker der Zeit findet sich beispielsweise eine derart reiche und originelle Verwendung von Bildern aus dem Bereich des Lichtes und Glanzes. Die Bildsprache Heinrichs von Morungen weist insgesamt ein ungewohntes Maß an Intensität sowie eine assoziative Vieldeutigkeit auf. Zudem gewinnt das Bild der Dame in den Minneliedern Morungens schärfere Konturen, da er der erste ist, der nicht nur durch Beiwörter auf weibliche Schönheit hindeutet, sondern sie auch in ihren Einzelzügen beschreibt. Vor dem Hintergrund aktueller Forschungsbeiträge werden diese und weitere die Lyrik Morungens betreffende Aspekte auf der Basis textnaher Analysen im Seminar herausgearbeitet und gemeinsam diskutiert. |
Literatur |
Literatur:
Die Primärtexte werden in einer Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 38. Auflage. Mit Nachträgen von Ulrich Pretzel. Stuttgart 1992.
Weddige, Hilkert: Mittelhochdeutsch. Eine Einführung. 8. Auflage. München 2010.
Vorbereitende Lektüre:
Tervooren, Helmut: Heinrich von Morungen. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Bd. 3. 2. Auflage. Hrsg. von Kurt Ruh u.a. Berlin/New York 1981. Sp. 804-815. |
Bemerkung |
Zu diesem Kurs wird ein Tutorium angeboten: Larissa Thome: Di, 10-12 Uhr, Geb. C5.2, R. 5.19 Kristina Wenzel: Mo, 10.15-11.45 Uhr, Geb. C5.2, R. 5.19
Es wird dringend empfohlen, den Lektürekurs erst nach dem Besuch des Proseminars 'Geschichte der deutschen Sprache' zu absolvieren. |