Kommentar |
Mündliche Kommunikation wird oft als zu selbstverständlich wahrgenommen. Dies zeigt sich darin, dass Fragen, wie z.B. ob Schüler zuhören, wenn sie schweigen, fast nie gestellt werden. Aus demselben Grund ist mündlicher Sprachgebrauch viel zu selten Gegenstand der bewussten wissenschaftlichen Betrachtung und findet auch bei der didaktischen Aufbereitung für den Unterricht zu wenig Beachtung. Ein Blick in die Bildungsstandards für die Primarstufe zeigt jedoch, dass gerade der Kompetenzbereich „Sprechen und Zuhören“ an Bedeutung gewonnen hat. Als „zentrales Mittel aller schulischen und außerschulischen Kommunikation“ (KMK Bildungsstandards Primarstufe 2005, 8) bildet er nicht nur einen eigenen Kompetenzbereich, sondern ist ebenso mit den Kompetenzen Schreiben, Lesen und Sprachreflexion verknüpft.
Im Seminar werden theoretische Grundlagen und praktische Möglichkeiten für den mündlichen Sprachgebrauch behandelt. Dieser ist hier gleichermaßen als Lerngegenstand und als Lernprinzip bzw. -medium im Blick. Erprobt und diskutiert werden beispielsweise das Erzählen oder das Führen von Gesprächen – auch unter Berücksichtigung der Sprachvarietäten. Da mündliche Kommunikation nicht nur dadurch zustande kommt, dass man spricht, sondern auch dadurch, dass man zuhört, ist letzteres ebenfalls Thema des Seminars. So wird beispielsweise darauf eingegangen, wie Schüler das aktive Zuhören trainieren oder durch den Einsatz von Hörbüchern literarische Kompetenzen erwerben können. |