"Popliteratur ist mehr als Bücher, in denen Platten vorkommen. In meinem Sinn ist alle Literatur aus den reichen Ländern, die sich mit dem auseinandersetzt, was hier tatächlich los ist, Popliteratur."
Dietmar Dath
Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich in der Literatur eine Strömung vorwiegend junger AutorInnen, die sich in teils experimentellen Romanen dem Zustand ihrer Generation widmeten. Zentrale Themen waren dabei zum Beispiel das Erwachsenwerden, die Oberflächlichkeit der Konsumgesellschaft, Drogenkonsum in der Großstadt - und immer wieder die Popmusik als Leitmotiv und Identifikationsgrundlage zugleich. Ausgehend von US-amerikanischen Autoren wie Bret Easton Ellis (American Psycho, 1991) oder Chuck Palahniuk (Fight Club, 1996) entwickelte sich dabei vor allem mit der "Neuen Deutschen Popliteratur" um Christian Kracht, Benjamin von Stuckrad-Barre oder Florian Illies, sowie den "Fräuleinwundern" Sibylle Berg, Karen Duve oder Judith Hermann eine erfolgreiche literarische Strömung. Darüber hinaus fand die Popliteratur mit Verfilmungen etwa der Romane von Benjamin Lebert (Crazy, 1999/2000) Tommy Jaud (Resturlaub, 2006/2011) oder Sven Regener (Herr Lehmann, 2001/2003) auch Eingang in das Medium Film. Doch auch in anderen europäischen Ländern lassen sich ungefähr zeitgleich in Romanen junger Schriftsteller ähnliche Themen und Schreibverfahren finden, wie diese Übung am Beispiel von englischen, spanischen, französischen, slawischen und skandinavischen Texten und deren Verfilmungen zeigen will.
Filme:
Trainspotting (UK 1996)
High Fidelity (UK 2000)
Crazy (DE 2000)
Herr Lehmann (DE 2003)
39,90 (FR 2007)
Romane in Textausschnitten (ein Reader wird bereitgestellt):
Michel Houellebecq: Ausweitung der Kampfzone (1994)
Christian Kracht: Faserland (1995)
Benjamin von Stuckrad-Barre: Soloalbum (1998)
Sibylle Berg: Sex II (1998)
Frėdėric Beigbeder: 39,90 (2000)
Matias Faldbakken: The Cocka Hola Company (2001)
Pablo Tusset: Das Beste was einem Croissant passieren kann (2001)
Dorota Masłowska: Schneeweiß und Russenrot (2002)
John Niven: Kill Your Friends (2008) |