Kommentar |
1. Thematischer Bezug
Die Bundeswehr ist sehr eng mit internationalen Strukturen verknüpft. Dies hat grundlegende Bedeutung für die Erziehung und Ausbildung von Soldaten aller Dienstgrade. Sie stehen im In- und Ausland in täglichem Kontakt mit Menschen anderer Kulturen. Bei den Einsätzen in Krisengebieten geht es nicht um Umsatzzahlen oder Vertragsabschlüsse, sondern um den Erhalt von Leib und Leben. Interkulturelle Kompetenz gehört zu den Kernkompetenzen für Soldaten aller Dienstgrade. Welches Kulturverständnis liegt dem Training bei der Bundeswehr zugrunde? Kann interkulturelle Kompetenz in großen Gruppen erlernt werden? Wie stellt sich die Bundeswehr der besonderen Herausforderung, regelmäßig eine große Anzahl von Beschäftigten auf den täglichen Kontakt mit Menschen anderer Kulturen unter schwierigen Lebensumständen vorzubereiten?
2. Ziel des Seminars
Die Studierenden erfahren, welches Kulturverständnis dem interkulturellen Training bei der Bundeswehr zugrunde liegt, wie wissenschaftliche Erkenntnisse für die konkrete Ausbildung einer großen Anzahl Beschäftigter vor allem zur Vorbereitung auf lebensgefährliche Tätigkeiten in Krisengebieten umgesetzt werden und wie interkulturelle Herausforderungen im Alltag angenommen werden. Sie werden angeleitet, die gewonnenen Erkenntnisse in Lehre und Forschung weiterzuentwickeln und auf andere berufliche Felder zu übertragen.
3. Inhalt
• Relevanz interkultureller Kompetenz für Personal der Bundeswehr • Der Kulturbegriff im IK-Training der Bundeswehr • Unternehmensspezifische Implementierung des IK-Trainings • Exkursion zu einem multinationalen Militärstab nach Straßburg • Individuelle, interkulturelle Konfliktsituationen • Vergleichende Betrachtung Trainingsziele – Praxisbeispiele (Können durch das Training bei der Bundeswehr die Trainingsziele erreicht werden?) |
Voraussetzungen |
Die Studierenden kennen ausgewählte Grundlagen zur Interkulturellen Kommunikation und Interkulturellen Kompetenz.
Beispiele:
Lüsebrink: Interkulturelle Kommunikation
Bolten: Interkulturelle Kompetenz
Bolten: Fuzzy Cultures: Konsequenzen eines offenen und mehrwertigen Kulturbegriffs für Konzeptualisierungen interkultureller Personalentwicklungs-maßnahmen
Hofstede: Lokales Denken, globales Handeln |