Kommentar |
Das Thema Kohlebergbau braucht man im Saarland eigentlich nicht weiter zu begründen. Man kann ohne große Übertreibung die These aufstellen, dass es ohne Steinkohle weder dieses Bundesland noch diese Universität gäbe. In dieser Übung soll es aber nur am Rande um Heimatgeschichte gehen, vielmehr stehen die wichtigeren Fragen im Mittelpunkt, welche Auswirkungen die Durchsetzung von Kohle als erster fossiler Energieträger für Wirtschaft, Gesellschaften und Umwelt in Westeuropa nach sich zog. Kohle bildete die energetische Grundlage der Industrialisierung seit dem 18. Jh., prägte die Struktur ganzer Regionen und ist trotz Aufstieg weiterer Energieträger im 20. Jh. bis heute weltweit von großer Bedeutung geblieben. Gleichzeitig entstand mit der Kohleverbrennung zum ersten Mal das Problem überlokaler Schadstoffemissionen und auch der Abbau selbst zog erhebliche ökologische Folgen nach sich.
Von den Teilnehmer der Übung wird die Bereitschaft zur intensiven Lektüre (auch englischer Texte) sowie die Übernahme eines Referats und kleinerer schriftlicher Arbeiten erwartet.
Hinweis für HoK: Die Veranstaltung kann als Teil des ITM "Schöner Schauder und klingende Ökonomie: Der Bergbau zwischen Frühneuzeit und Moderne" belegt werden. |
Literatur |
Rolf Peter Sieferle, Der unterirdische Wald. Industrielle Revolution und Energiekrise, München 1982.
Vaclav Smil, Energy in World History, Boulder, Colo. u. a. 1994
Klaus Tenfelde (Hrsg.), Motor der Industrialisierung. Deutsche Bergbaugeschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Geschichte des deutschen Bergbaus; 3), Münster 2013.
Dieter Ziegler (Hrsg.), Rohstoffgewinnung im Strukturwandel. Der deutsche Bergbau im 20. Jahrhundert (Geschichte des deutschen Bergbaus; 4), Münster 2013. |