Kommentar |
Wenn man die Bedeutung des Wortes Poetik nachschlägt, stößt man für gewöhnlich auf drei Aspekte:
1. Dichtungstheorie: Theoretische Auseinandersetzung mit dem Wesen der Dichtung, poetischen Gattungen (wobei in den vorgeschlagenen Texten der Fokus klar auf der Tragödie liegt), Funktionen und Ausdrucksmittel
2. normatives Regelsystem zum „richtigen“ Dichten
3. Dichtungskritik.
Schon in der Antike findet sich in Aristoteles akrobatischen akromatischen Schriften erste Überlegungen, was Literatur ist, welche Funktion sie hat und natürlich auch, wie man „richtig“ schreibt. Literaturgeschichtlich wandeln sich diese Vorstellungen sowohl in den jeweiligen Epochen, sie werden aber auch national anders gedeutet. Ziel dieses Kurses ist, verschiedene Ansätze aus der griechischen und römischen Antike, über Renaissance, Barock, Aufklärung, Romantik, Moderne und Postmoderne zu vergleichen und in Verbindung zu setzen.
Zur Vorbereitung des Kurses empfiehlt sich die Lektüre von Aristoteles Poetik (als Volltext bei Reclam und digital zu finden). |