Im Juni 2016 erregten gleich zwei im Abstand von nur wenigen Tagen eröffnete Kunstausstellungen die Gemüter der Fachpresse. Die Rede ist von der 9. Berlin Biennale, erstmals kuratiert von einem Kollektiv New Yorker Bloggern mit Namen DIS und von der bereits 11. Manifesta in Zürich. Kuratiert wurde die Europäische Biennale für Zeitgenössische Kunst in diesem Jahr von einem Künstler, von Christian Jankowski.
Beide Ereignisse sollen uns zum Anlass dienen, um einen Reader mit Ausstellungsrezensionen zusammenzustellen. Anhand der gesammelten Texte wollen wir formale wie inhaltliche Kriterien der Berichterstattung zu unterscheiden lernen und einer kritischen Beurteilung unterziehen. Was und wie wurde in welchem Medium berichtet?
Diese „Übung zur Kunstkritik“ ist dazu angelegt neben den theoretischen Grundlagen vor allem die eigene Schreibpraxis zu fördern – Studierende können daher nach dem gemeinsamen Besuch einer Ausstellung ihre eigenen Beiträge in Form etwa eines Blog-Eintrages, einer Ausstellungskritik, eines Künstler-Interviews oder eines Essays abgeben.
Der Besuch einer Zeitungsredaktion dient dazu, näheren Einblick in das Berufsfeld des Kunstkritikers zu erhalten. Ein Berufszweig, der sich in den letzten Jahren zunehmend gewandelt hat und nicht selten für „tot“ erklärt wird, weshalb auch die aktuelle Entwicklung der Medienlandschaft ein Thema unserer Übung sein wird. |