Kommentar |
Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit nimmt die Literatur der Künste, die sog. Artesliteratur, einen breiten Raum ein. Während sie aus literaturwissenschaftlicher Sicht in den letzten Jahren immer mehr in den Blickpunkt der germanistischen Forschung gerückt ist, zählt die detaillierte Untersuchung ihrer Sprache immer noch zu den Forschungsdesideraten. Das Hauptseminar greift aus dem breiten Spektrum, dem sog. Trivium (Grammatik, Dialektik, Rhetorik), dem Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie), den Artes mechanicae (Eigenkünsten) und den Artes magicae (den magischen und mantischen Künsten) bedeutende Werke heraus, um ihre Sprache aus historischer Sicht – vom Althochdeutschen bis zum Frühneuhochdeutschen – genauer zu analysieren, z. B. die Sprache früher Grammatiken und Wörterbücher, der Rechenbücher (Adam Ries), alter Reiseberichte, Arznei-, Kräuter- und Kochbücher, Bergbaubücher, alchimistischer Werke oder die Sprache der Segens- und Zaubersprüche. |