Kommentar |
Die literarische Form der Novelle ist im 19. Jahrhundert besonders populär. Wie allgemein bekannt ist, ist sie relativ kurz, klar strukturiert und thematisiert – so Goethe in einem Gespräch mit Eckermann – eine „unerhörte Begebenheit”. Im Anschluss an Goethe wurden von zeitgenössischen Autoren viele weitere poetologischen Definitionsversuche unternommen – die Novelle als „Schwester des Dramas” (Storm), die „Falkentheorie” der Novelle (Heyse) etc. –, die wir im Seminar nachvollziehen wollen.
Außerdem lesen wir dann natürlich verschiedenste Novellen wie z. B. Kleists "Erdbeben in Chili", Droste-Hülshoffs "Die Judenbuche", Kellers "Romeo und Julia auf dem Dorfe", Stifters "Bergkristall" und Storms "Der Schimmelreiter". Wenn Interesse besteht, können wir auch einen kleinen Blick über den germanistischen Tellerrand hinaus auf Texte von E.A. Poe und Henry James werfen. Das klären wir – genauso wie die endgültige Auswahl aus dem reichen Angebot von Primärtexten – gemeinsam in der ersten Sitzung des Seminars. |