Kommentar |
Anhand einer konkreten Fragestellung aus dem Bereich der Klinischen Psychologie sollen in diesem zweisemestrigen Empiriepraktikum die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden. Diese umfassen im Wintersemester unter anderem Literaturrecherche, Erarbeitung des theoretischen Hintergrunds, Ableitung wissenschaftlicher Hypothesen, Versuchsplanung und Versuchsdurchführung. Während des Sommersemesters liegt der Aufgabenschwerpunkt neben der Durchführung des Experiments und der Datenauswertung auf der Erstellung eines wissenschaftlichen Berichts und Posters. Inhaltlich wird sich das empirische Praktikum mit dem Erlernen und Verlernen von Angst sowie mit traumabezogenen Prozessen und möglichen Einflussfaktoren beschäftigen. Unser besonderes Interesse gilt Prozessen, die bei der Behandlung von Angst- und Trauma-bezogenen Störungen hilfreich sein könnten (z.B. Eye Movement Desensitization and Reprocessing - EMDR), sowie trait- und state-psychologischen Faktoren, die schützend wirken oder das Risiko erhöhen könnten (z.B. Resilienz). Dies wird in Onlineexperimenten z.B. mittels eines Furchtkonditionierungsparadigmas, bei dem neutrale Bilder mit aversiven Spielfilmausschnitten kombiniert werden, an gesunden Probanden untersucht. Dabei werden verschiedene behaviorale Daten (Fragebögen und Ratings) erhoben. Die Kleingruppen werden sich jeweils mit den theoretischen Grundlagen eines Parameters beschäftigen. Wichtig: In diesen Experimenten können aversives Bildmaterial (bspw. von schwerverletzten Personen und Leichen) und Spielfilmausschnitte mit körperlichen und sexuellen Gewaltdarstellungen präsentiert werden. Die Verwendung dieser Versuchsmaterialien wurde durch die Ethikkommission der Universität bzw. der Landesärztekammer des Saarlandes bewilligt. Bitte überlegen Sie sich im Vorfeld, ob Sie bereit sind, im Rahmen der Versuchsleitertätigkeit mit diesen Materialien konfrontiert zu werden. |