Kommentar |
Die Frühe Neuzeit gilt gemeinhin als „Städtetal” zwischen den Hochzeiten der Stadtentstehung im Mittelalter und der Industrialisierung. Gerade im Südwesten des Alten Reiches entstanden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert jedoch einige neue Städte, die häufig eine besondere Charakteristik aufweisen. In zwei Blocksitzungen sollen die ideengeschichtlichen, architekturhistorischen, politischen und ökonomischen Grundlagen des frühneuzeitlichen Städtebaus identifiziert werden. Danach wenden wir uns konkreten Beispielen zu, wie der Stadt Saarlouis als typischer frühneuzeitlichen Festungsstadt sowie Mannheim und Karlsruhe als neu erbauten Residenzstädten. Abschließend befassen wir uns mit Fragen der Erhaltung, Rekonstruktion sowie (touristischen) Nutzung frühneuzeitlicher Stadtbilder.
Eine nachmittägliche Exkursion nach Saarlouis und eine ganztägige Exkursion nach Mannheim und Karlsruhe dienen dazu, die theoretischen Erkenntnisse mit der Anschauung vor Ort zu vergleichen. Die Übung eignet sich daher insbesondere für Studierende, die sich dafür interessieren, wie die Geschichte noch heute unsere Wohn- und Lebenswelt prägt und die sich neben Architektur- und Stadtgeschichte für Fragen der Musealisierung, des Stadtmarketings usw. interessieren.
Termine: Die Übung findet an fünf Terminen – immer Freitagnachmittag, einmal ganztägig – statt: 1. Einführungssitzung, Fr. 21.4., 14-16; 2. Blocksitzung I, Fr. 5.5., 14-18.30; 3. Exkursion I nach Saarlouis, Fr. 19.5., 14-18; 4. Blocksitzung II, Fr. 2.6., 14-18.30; 5. Exkursion II (Mannheim, Karlsruhe), 9.6. ganztägig. |
Literatur |
Klaus Gerteis, Die deutschen Städte in der frühen Neuzeit, Darmstadt 1986; Hanno-Walter Kruft, Städte in Utopia. Die Idealstadt vom 15. bis 18. Jahrhundert zwischen Staatsutopie und Wirklichkeit, München 1989; Heinz Schilling, Die Stadt in der Frühen Neuzeit, 3. Aufl. Berlin 2015. |