Kommentar |
Die Frühe Neuzeit gilt als die große Zeit von Monarchie und Absolutismus. Der Republikanismus bildete den wichtigsten Gegenpol zu dieser dominanten Form politischer Herrschaft. Auf Basis des Vorbilds der antiken Republiken entwickelte sich eine europaweit wirkende politische Theorie, unter anderem vertreten von Niccolò Machiavelli, die sogar die Amerikanische Revolution befeuerte. Doch der Republikanismus war nicht nur Theorie: Republiken wie Venedig, die Niederlande oder die Schweizer Eidgenossenschaft bezeugten, dass politisches Leben ohne die Alleinherrschaft eines einzelnen möglich war. Im Seminar werden wir sowohl die politische Vorstellungswelt des Republikanismus als auch die Praxis in den realen Republiken untersuchen. Ein Augenmerk soll dabei auch immer auf der Frage liegen, inwieweit hier Grundlagen der modernen Demokratie liegen – oder sogar bessere Modelle, von den die Moderne zu ihrem Unglück abgekommen ist. Als Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit anzufertigen; dazu kommen verschiedene Aufgaben während des Semesters (Referat, Quellenanalyse usw.). |
Literatur |
Philipp Hölzing, Republikanismus. Geschichte und Theorie, Stuttgart 2014; an Gelderen, Martin/Quentin Skinner (Hg.), Republicanism. A Shared European Heritage, 2 Bd., Cambridge 2002. |