Kommentar |
Die Epoche des Königs Franz I. erweist sich in vieler Hinsicht als eine Scharnierzeit für Frankreich und auch für Europa insgesamt. Innenpolitisch erhält Frankreichs Entwicklung zum modernen Staat einen entscheidenden Impuls, außenpolitisch entwickelt sich eine unüberwindbare Rivalität zu Kaiser Karl V., die den Grund für den die ganze Frühe Neuzeit kennzeichnenden französisch-habsburgischen Antagonismus legt. Während Franz den Protestantismus in Frankreich bekämpft, schließt er zugleich Allianzen mit protestantischen Reichsfürsten und scheut auch vor Bündnissen mit den muslimischen Osmanen nicht zurück. Zugleich wird die italienische Renaissance in Frankreich rezipiert, was eine intensive königlicher Kunstförderung, die sich u. a. in eindrucksvollen Schlossbauten (Chambord, Fontainebleau) niederschlägt, hervorbringt. Auch die neue humanistische Gelehrsamkeit wird von Franz I. entschieden gefördert. |