Die Vielfalt der Sprachen und Kulturen und die individuelle Mehrsprachigkeit bilden ein komplexes Phänomen, das viele verschiedene Dimensionen betrifft. Oftmals sind es sprachliche Hürden, die das Überschreiten von Grenzen be- oder sogar verhindern. Nicht zuletzt deswegen ist die Mehrsprachigkeit der Europäer eine der zentralen Forderungen der gemeinsamen europäischen Politik, die sich auf die Erhaltung der Vielfalt der Sprachen und Kulturen in Europa in Europa richtet. Mehrsprachigkeit wird danach als eine der europäischen Schlüsselkompetenzen angesehen.
Gegenstand der Lehrveranstaltung sind Wege zur individuellen Mehrsprachigkeit. Die Interkomprehension stellt einen der aktuellen sprachenübergreifenden Ansätze zum (Mehr-) Sprachenlernen dar und steht im Zentrum des Kurses. Indem die Teilnehmer eigene Sprachlernerfahrungen mit diesem Prinzip sammeln, erwerben sie rezeptive (vor allem Lese-) Kompetenzen in verschiedenen romanischen Sprachen und trainieren neben vielfältigen Transferstrategien ihre Sprach(en)bewusstheit, Sprachlernbewusstheit und Lernerautonomie. Hierbei werden gezielt alle Sprachen, über die die Teilnehmer verfügen, in den transferbasierten Lernprozess einbezogen, sodass auch andere als die romanischen Sprachen, die zum Repertoire der TN gehören, einbezogen werden.
Über die Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen und die eigene Lernerfahrung werden neue Blickwinkel auf Lernprozesse eröffnet und deren Reflexion angeregt, aber auch Instrumentarien für den zukünftigen Sprachenunterricht erworben. Daneben werden die sprachwissenschaftlichen Grundlagen ebenso wie die den Lernprozessen zugrundeliegenden Phänomene aus fachwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet.
Ein Gastvortrag von Professor Francisco Calvo del Olmo (Departamento de Letras Estrangeiras Modernas (DELEM) de la Universidade Federal do Paraná (UFPR), Brasilien) ergänzt den vielfältigen Input rund um das interkomprehensive Lehren und Lernen. |