Die Planung der Ausstellung zur Päpstin Johanna (in der Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken) geht in die Endphase: Im Sommer 2021 soll sie eröffnet werden. Tatkräftige Unterstützung ist auch in diesem Semester erwünscht!
Im Zentrum der Ausstellung steht eine in Zweibrücken aufbewahrte Handschrift des Protestanten Nikolaus Langerhans (17. Jahrhundert), der auf den Traktat Ob es wahr sey, daß auff ein Zeit ein Bapst zu Rom schwanger gewesen, und ein Kind geboren habe? des Jesuiten Georg Scherer (aus dem 16. Jahrhundert) reagiert. Scherer ist der Meinung, es habe nie eine Frau gegeben, die Papst gewesen sei, Langerhans argumentiert dagegen.
Die Ausstellung soll aber nicht nur die beiden Traktate darstellen und einen Einblick in die editorische Aufarbeitung von Langerhans' nicht ediertem Text gewährleisten, sondern auch die Kontexte der Debatte über die Päpstin veranschaulichen: Seit dem Hochmittelalter kursiert die Geschichte der Päpstin in verschiedenen Fassungen, sowohl mit wissenschaftlichem Anspruch als auch in freier literarischer Gestaltung; eine Auswahl solcher Texte soll in der Ausstellung thematisiert werden. Weitere Ausstellungsgegenstände und -themen ergeben sich durch die Verbindung der Geschichte mit der Topographie Roms und mit konkreten Gegenständen wie dem angeblich zur Prüfung des Geschlechts der Päpste verwendeten Stuhl (sedes stercoraria).
Darüber hinaus bietet das Seminar die Gelegenheit, verschiedene Rezeptionszeugnisse (z.B. literarische Bearbeitungen durch die Jahrhunderte und Filme) zu analysieren und mit in die Ausstellung einzubeziehen. |