1348 brachte der Schwarze Tod über Europa hinein. Auf diese Krise des mittelalterlichen Europas hat sich die historische Forschung und das öffentliche Interesse lange Zeit konzentriert, wenn es um das Thema Pest ging. Doch die Pest hatte Europa noch fast 400 Jahre lang im Griff. Im Seminar werden wir uns nach dem unverzichtbaren Einstieg mit der Großen Pest vor allem mit dieser langen Geschichte der Pest auseinandersetzen. Wie ging die Gesellschaft mit der dauerhaften, regelmäßig wieder auftretenden Gefahr um? Welche Strategien entwickelten Obrigkeiten oder Individuen um die Seuche entweder abzuwehren oder sie einzuhegen? Wie wirkten sich Seuchenausbrüche auf den Zusammenhalt der Gesellschaft aus? Wissenschafts- und medizinhistorisch gehen wir zudem der Frage nach, ob es überhaupt ‚die’ Pest gab und ob es sinnvoll ist mit modernen Krankheitsbegriffen das Seuchengeschehen der Vormoderne zu analysieren. Der Blick auf Corona bietet zudem die Möglichkeit, über den Sinn historischer Forschung und die Vergleichbarkeit von gegenwärtigen mit historischen Situationen zu diskutieren.
Als Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit anzufertigen; dazu kommen verschiedene Aufgaben während des Semesters (Referat, Quellenanalyse usw.).
Der Kurs findet zunächst online statt. |