Kommentar |
Gerhard Schröder wurde einst das Etikett Medienkanzler angeheftet – eine Zuschreibung, an der er selbst nicht unbeteiligt war. „Zum Regieren brauche ich Bild, BamS und Glotze“, hatte er zu Beginn der ersten Amtszeit verkündet und fortan wie kein anderer seiner Vorgänger auf die eigene Wirkungskraft in Boulevardblättern und Fernseher gesetzt. Medien sind im engeren Sinne nur technische Mittel, mit denen Aussagen in einem Publikum verbreitet werden können. Doch die Größe des Publikums, das erreicht wird, und die Art und Weise, in der das geschieht, geben Medien eine Dimension, die über bloße Technik hinausreicht. Diesem Phänomen wird die Vorlesung nachgehen. Welche Bedeutung hatten Medien und ihre Wirkmacht in der Geschichte? Wie veränderten neue Medien Strukturen, inwiefern ermöglichten sie Ereignisse oder gaben diesen größere Tragweite? Inwieweit prägten sie Geschichtsbilder? Ziel der Veranstaltung ist es einerseits in die Mediengeschichte einzuführen, andererseits anhand von Beispielen zu verdeutlichen, in welchem Maße die Entstehung und Verbreitung neuer Medien Geschichtsverläufe oder deren Vermittlung beeinflussten. |
Literatur |
Werner Faulstich, Die Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts, München 2012; Frank Bösch, Mediengeschichte: vom asiatischen Buchdruck zum Fernsehen, 2., aktual. Aufl., Frankfurt a.M./New York 2019; Helmut Schanze (Hg.), Handbuch der Mediengeschichte, Stuttgart 2001; Jürgen Wilke, Grundzüge der Medien- und Kommunikationsgeschichte, 2., erg. Aufl., Köln/Weimar/Wien 2008. |