Kommentar |
Als großen Feldherren, Staatsmann und Philosophen sehen ihn seine Anhänger, als „Tyrann” und „Feind des Menschengeschlechts” seine Gegner. Gemeint ist der spätantike Kaiser Julian, der letzte Kaiser aus der konstantinischen Dynastie, der sich im Gegensatz zu seinen Vorfahren vom Christentum abwandte und wieder die alten, ‚heidnischen‘ Kulte in den Mittelpunkt rückte. Obwohl die Christen angeblich überzeugt waren, dass dieser Kaiser einem „Wölkchen” gleich folgenlos wieder vor der Sonne verschwinden würde, zog er doch mit seiner Politik den Hass vieler christlicher Autoren auf sich. Entsprechend „überwucherte ihn die Legende” (K. Rosen) in der weiteren christlich geprägten Tradition – mit starken Auswirkungen noch auf Teile der modernen Forschung.
Im Seminar soll versucht werden, durch das Dickicht der Legende zur so polarisierenden Person Julians, seinen Motiven und den sein Handeln bestimmenden Umständen der Zeit vorzudringen. Quellengrundlage sind hierfür unter anderem seine eigenen, teils komischen, Schriften (darunter auch zahlreiche Briefe), das Geschichtswerk des Ammianus Marcellinus und die vernichtenden Urteile der spätantiken Kirchenväter. |
Literatur |
Bringmann, K., Kaiser Julian, Darmstadt 2004.
Rosen, K., Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser, Stuttgart 2006. |
Bemerkung |
Das Proseminar findet - nach momentanem Stand - in Präsenz statt. Sollte die Durchführung in Präsenz nicht möglich sein, findet die Veranstaltung über MS-Teams statt. Alle zugelassenen Studierenden erhalten in der Woche vor Seminarbeginn eine Einladung zum entsprechenden Kurs bei Teams. Sollten Sie keine Einladung erhalten haben, melden Sie sich bitte per Mail beim Dozenten. |