Kommentar |
Bayern und die Pfalz waren seit Hausvertrag von Pavia (4. August 1329) untrennbar miteinander verbunden und standen gleichzeitig in Konkurrenz zueinander. Die gemeinsame Dynastie herrschte über große Teile Süddeutschlands und zeitweise - heute weniger bekannt - Nordwestdeutschlands sowie die Niederlande und Schweden. Zu den deutschen Hauptstädten der wittelsbachischen Territorien zählten Amberg, Birkenfeld, Düsseldorf, Heidelberg, Jülich, Bonn, Mannheim und Zweibrücken. 1779 konnten die Pfälzer Wittelsbacher Bayern übernehmen, mit München als Hauptstadt, 1799 fiel alles an die Pfalz-Zweibrücker. Noch im 20. Jahrhundert grenzte Bayern auf dem Boden des heutigen Saarlands direkt an Frankreich.
Das Seminar soll anhand von Schlüsselereignissen den Austausch und die Konflikte zwischen zwei führenden Territorien des Heiligen Römischen Reichs herausarbeiten und ihre politische, religiöse, wirtschaftliche und soziale Entwicklung miteinander vergleichen.
Sofern es die Corona-Pandemie erlaubt, wird im Zusammenhang mit dem Seminar die Teilnahme an einer Exkursion nach München angeboten, dessen kultureller Reichtum nicht zuletzt auf das kurpfälzische und Pfalz-Zweibrücker Erbe zurückgeht. |
Literatur |
Gerhard Köbler, Historisches Lexikon der deutschen Länder, 7. Aufl., München 2007.
Ludwig Holzfurtner, Die Wittelsbacher. Staat und Dynastie in acht Jahrhunderten, Stuttgart 2005.
Meinrad Schaab, Geschichte der Kurpfalz, 2 Bde., Stuttgart 1992/1999.
Max Spindler (Hg.), Handbuch der Bayerischen Geschichte, 4 Bde. |