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Desfamiliarizaciones – Texte und Filme zu Familie in der Krise - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 141692 Kurztext
Semester SoSe 2023 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 15
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch/Spanisch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 10:00 bis 12:00 woch Gebäude C5 4 - Seminarraum 1.19        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Exner, Isabel , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

Die großen, planetarischen Krisen der Gegenwart – Finanz-, Corona-, Klima-, Krieg und Flucht – haben alle auch die kleinsten Organisationseinheiten des Zusammenlebens betroffen und auf eine neue Art gewichtet. In Folge der Finanzkrise und der von ihr ausgelösten Verarmungen hat etwa die Familie vielerorts als ökonomische Auffang-Institution neuerlich Bedeutung gewonnen. Während der Coronakrise wurde die ‚Kernfamilie‘ zur Kapsel des erzwungenen Rückzugs, welcher ihrer Konstellation neue Intensität (und verschärfte Gewalt) verlieh. Gleichzeitig wurde die oft im familiären Kontext verrichtete (oder ihn ersetzende) Sorgearbeit in ihrer überlebenssichernden Wichtigkeit und Prekarität sichtbarer. Bewaffnete Konflikte und Migration reißen Familien auseinander, die in der Folge transnationale Formen des Zusammenhalts und Überlebens entwickeln müssen. Nicht zuletzt rufen die ökologischen Krisen, wie auch neue Reproduktionstechnologien, Fragen nach der radikalen Neubestimmung von Kontinuitäten natürlicher und kultureller Bindungen, von biologischer und sozialer Reproduktion auf. Dass das Private höchst politisch ist, zeigt sich dabei auch überdeutlich an den Positionierungen im Hinblick auf (die Konservierung oder Diversifizierung von) Familienidealen und Geschlechterkonzeptionen, die im Kontext von Krisen derzeit vielerorts, so auch in Spanien und Lateinamerika, entlang den Linien gesellschaftlich-politischer Polarisierung verlaufen: Konservative Familienvorstellungen sind eines des wichtigsten Argumentationsfelder der neuen Rechten.
Literatur und anderen Medien sind seit jeher ein wichtiger Aushandlungsort für Formen des Zusammenlebens, von dem aus die medialen Figurationen des Familiären und seiner Krisen auch in die größeren Formen des Kollektiven projektiert werden. Wir werden uns im Seminar mit zeitgenössischer Literatur und audiovisuellen Medien (Film und Serie) aus verschiedenen Ländern des iberoromanischen Raums beschäftigen, welche Krisen des Familiären thematisieren und auf unterschiedliche Weise mit den Problemen der Gegenwart in Verbindung bringen.

Literatur

Verbindlich zu lesen für alle (bitte beginnen Sie möglichst bald mit der Lektüre) ist der Roman „Matate amor” (2018) der argentinischen Autorin Ariana Harwicz.
Die Taschenbuchausgabe ist leider derzeit vergriffen. Es gibt eine Ausgabe bei Anagrama, die den Roman (zusammen mit 2 anderen Kurzromanen der Autorin) enthält, sie wird zur Anschaffung empfohlen, und ist ab Anfang April in der Buchhandlung Bock&Seip auf dem Campus vorrätig:
Ariana Harwicz: Trilogía de la pasión, Anagrama: Barcelona 2022

Auswahl von weiteren Texten und Filmen, die im Seminar (z.T. in Auszügen) diskutiert werden:

Belletristik
- Clarice Lispector: Os laços de família, Brasilien 1960.
- Manuel Vilas: Ordesa, Madrid 2018.
- Sara Mesa: La familia, Barcelona 2022.
- Katixa Aguirre: Las madres no, Madrid 2019.
- Miren Amuriza: Basa, Bilbao 2021.

Film und Serie
- Ma Ma (dir. Julio Medém, 2015)
- Ema (dir. Pablo Larraín, 2019)
- Roma (dir. Alfonso Cuarón, 2018)
- Madres paralelas (dir. Pedro Almodóvar, 2021)
- Todo va a estar bien (dir. Diego Luna, 2021)

Theorie
- Claude Lévi-Strauss: Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft
- Carol Pateman: The sexual contract
- Brigitte Vasallo: Pensamiento monógamo - terror poliamoroso
- Donna Haraway: Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän
- Charles Fourier: Aus der neuen Liebeswelt
- Sophie Lewis: Die Familie abschaffen

Leistungsnachweis

(Verwendete Abkürzungen: PL= Prüfungsleistung, SL= Studienleistung)

Lehramt Spanisch (LAG S LW 2): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Lehramt Spanisch (LAG S SLK): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Bachelor-Hauptfach Romanistik - Spanisch (BA S LW 2): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Bachelor-Wahlpflichtfach EuLit - Spanischsprachige Literatur und Kultur: 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Hauptfach Romanistik - Spanisch (MA S LKM): 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Hauptfach Romanistik - Spanisch (MA S F): 7, PL= unbenotetes Exposé zur Masterarbeit

Master-Nebenfach Romanistik - Spanisch (MA S LKM): 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Haupt- und Nebenfach Lateinamerikanische Kultur- und Medienwissenschaft (MA LA LKM): 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Hauptfach Lateinamerikanische Kultur- und Medienwissenschaft (MA LA LKM): 7, PL= unbenotetes Exposé oder Portfolio


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024