Kleider machen Leute – und auch die visuellen Darstellungen der Kleidermode. Gerade Bilder hatten die wesentliche Funktion, Kleiderordnungen festzuschreiben und die Gewänder, die zur Repräsentation getragen wurden, sichtbar zu machen. Im Seminar wird es darum gehen, zu untersuchen, wie Körperbilder in den frühneuzeitlichen gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen verankert sind. Inwiefern manifestieren sich Konstruktionen des Körpers in Kunst und visueller Kultur im Hinblick auf Geschlecht, gesellschaftliche Stellung oder Selbst- und Fremdbilder und welche Rolle spielen die Inszenierungen der Kleidermode dabei? Von der Halskrause über die Haube oder die Allongeperücke bis zum Korsett – die Kleidung dient dem Herstellen gesellschaftlicher Ordnung und der Disziplinierung ebenso wie der sozialen Distinktion und der Demonstration von Macht und Reichtum, wobei die Inszenierungen des Körpers immer in gesellschaftliche Prozesse eingebunden sind.
Literatur:
Erika Thiel: Geschichte des Kostüms: Die europäische Mode von den Anfängen bis zur Gegenwart, Leipzig 2010
Ingrid Loschek: Reclams Mode- und Kostümlexikon, Stuttgart 2011
Ulinka Rublack: Die Geburt der Mode: Eine Kulturgeschichte der Renaissance, Stuttgart 2022
In Mode: Kleider und Bilder aus Renaissance und Frühbarock, Ausst.-Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, hg. von Jutta Zander-Seidel, Nürnberg 2015, online unter: https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/396
Philipp Zitzlsperger (Hg.): Kleidung im Bild: Zur Ikonologie dargestellter Gewandung, Emsdetten 2010 |