Gruppe 1: Häuser
Gruppe 2: Mecklinger - Wissenschaftliches Fehlverhalten und gute wissenschaftliche Praxis
Die Sicherung wissenschaftlicher Integrität und die Prävention von wissenschaftlichem Fehlverhalten sind zentrale Themen der psychologischen Forschung und anderer empirisch arbeitender Forschungsbereiche. Diese Veranstaltung führt ein in die gute wissenschaftliche Praxis (gwp) und soll neben Fachkompetenzen auch konkrete Handlungskompetenzen für den Forschungsalltag vermitteln.
Die Module des Seminars umfassen Themen wie
- (a) Einführung in die gwp
- (b) Fehlverhalten in der Forschung
- (c) Umgang mit Daten und Quellen
- (d) Veröffentlichungsprozess und Autorenschaften
- (e) ethische Aspekte der Forschung am Menschen
- (f) Verfahren der Konfliktregelung.
Die Veranstaltung thematisiert anhand ausgewählter Fallbeispiele Fragen wie „Warum sind wissenschaftliche Integrität und redliches Denken und Handeln unabdingbar im Forschungsprozess?” „Wie können wir im Wissenschaftsalltag ehrlich bleiben?” „Was geschieht bei Nichtnichtbeachtung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis?”
Gruppe 3 und 4: Bader - Methoden der kognitiven Neurowissenschaft
In diesem Seminar werden unterschiedliche Methoden der kognitiven Neurowissenschaften vorgestellt und ihre Möglichkeiten und Grenzen kritisch beleuchtet und diskutiert. Das Ziel ist es ein tiefgründigeres Verständnis dieser Methoden und ihrer Anwendung zu bekommen und die Nutzung solcher Methoden reflektiert einordnen zu können. Anhand grundlegender und einschlägiger Literatur werden Methoden wie Transkranielle Magnetstimulation, Magnet- bzw. Elektroenzephalographie oder funktionelle Magnetresonanztomographie und ihre unterschiedlichen Auswertungsmöglichkeiten erarbeitet, vorgestellt und diskutiert. Dabei ist es wichtig, dass nicht einzelne Artikel nacherzählt werden, sondern zum einen die Funktionsweise verständlich erläutert und zum anderen ein Gesamtbild über den Erkenntnisgewinn und kritische Aspekte der Interpretation vermittelt wird. Insbesondere für Studierende, die sich für neuro-kognitive Forschung interessieren, aber auch für alle, die in anderen Forschungsgebieten auch mal was zu den neuronalen Korrelaten eines psychologischen Phänomens lesen und verstehen wollen, empfiehlt sich dieses Seminar.
Gruppe 5: Pauly - Erstellung von (Online-)Experimenten mit PsychoPy und PsychoJS
Das Seminar richtet sich an Studierende, die im Rahmen ihrer Masterarbeit an einer der experimentell orientierten Arbeitseinheiten (z.B. Allgemeine Psychologie, Experimentelle Neuropsychologie, Klinische Psychologie, Entwicklung von Sprache, Lernen & Handlung) planen, computerbasierte Experimente durchzuführen und die sich zu diesem Zweck mit den Grundlagen der Erstellung von Experimentalroutinen vertraut machen möchten.
Im Seminar wird eine umfangreiche Einführung in das Software-Paket PsychoPy gegeben, welches eine immer größere Rolle in der experimentalpsychologischen Forschung spielt. PsychoPy bietet gegenüber anderen (teilweise kommerziellen) Paketen dabei folgenden Vorteile:
- Das Programm ist open-source und kostenlos.
- Psychopy besitzt eine einfache und intuitive Benutzeroberfläche, mit der man die Präsentation von Stimuli ohne jegliche Programmierkenntnisse steuern kann.
- PsychoPy basiert jedoch auf der vollwertigen Programmiersprache Python. Somit können auch komplexere Experimentaldesigns flexibel umgesetzt werden (wobei hier ggf. Python-Programmierung notwendig wird)
- Psychopy erlaubt eine zeitlich extrem akkurate Präsentation von Stimuli
- Die (auf Java-Script basierende) Schwesterbibliothek PsychoJS erlaubt es, Experimente nicht nur lokal, sondern auch online über den Browser laufen zu lassen.
- Über die Website pavlovia.org steht eine Plattform zur Verfügung, die es erlaubt, (Online)-Experimente einfach zu hosten und zu sharen.
Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmer_innen am Ende in der Lage sind, einfache Experimente selbst zu kreieren und diese ggf. online laufen zu lassen. Das Seminar setzt keinerlei Programmierkenntnisse voraus. Eine erfolgreiche Teilnahme an der Übung „Fortgeschrittene computergestützte Datenanalyse” ist hilfreich aber nicht erforderlich.
Gruppe 6: Pospeschill - Small Data - Methoden für die klinische Forschung und diagnostische Praxis
Dieses Seminar richtet sich an angehende Psycholog/inn/en, die zukünftig klinisch-diagnostisch, Einzelfall- oder Kleingruppenorientiert arbeiten wollen und dabei trotzdem die (angenommene) Auswirkung einer Behandlung, Intervention oder therapeutischen Maßnahme mittels empirischer Methoden überprüfen (können) möchten (Praxiskontrolle). Darüber hinaus soll es generell Psycholog/inn/en anleiten und unterstützen, den Effekt eines Treatments oder bestimmter experimenteller Bedingungen empirisch zu überprüfen (Erkundungs- und Pilotphasen in klinischen Studien). Während für klassische experimentelle Gruppen-Designs gut etablierte Prozeduren existieren, um mittels einer Zufallsprozedur Probanden in Kontroll- und Experimentalgruppen aufzuteilen und den Effekt eines Treatments dadurch möglichst kausal zu überprüfen, ist dieses Vorgehen im Kontext von Einzelfällen oder kleinen Stichproben (z.B. bei einer diagnostischen, einer therapeutischen, einer rehabilitativen oder Selektionsaufgabe etc.) häufig nicht anwendbar, da eine ausreichende Zahl von Individuen innerhalb spezifischer Merkmalskategorien nicht verfügbar ist. Daher sind gerade in diesen Fällen Designs gefragt, die mit kleinen bis sehr kleinen Stichproben (small-n) oder Einzelfällen (single-case) sinnvolle Überprüfungen von Maßnahmen, Trainings und Interventionen erlauben. Gleiches gilt, wenn exploratorische Fragestellungen oder (Verhaltens-) Veränderungen über die Zeit überprüft werden sollen (time-series). Genau diese Designs werden vorgestellt, diskutiert und es wird anhand von Beispieldaten gezeigt, wie man entsprechende statistische Überprüfungen rechnergestützt mit SPSS und R durchführen kann (eine Bibliothek entsprechender Auswertungsskripte wird mit Daten zur Verfügung gestellt). Neben den klassischen nicht-parametrischen Tests für Häufigkeits- oder Rangdaten kommen dabei auch Verfahren für Messwerte wie Permutations- und Randomisierungstests zur Anwendung (Exakte Tests, Bootstrapping-Verfahren). Ferner wird eingehend in die psychometrische Einzelfalldiagnostik und die Analyse von Testprofilen eingegangen. Abschließend werden verschiedene agglutinierende Testverfahren vorgestellt.
Weitere Informationen hier: http://www.uni-saarland.de/fak5/psy/SMALLDATA.pdf |