Kommentar |
Am 22. Januar 2023 feierten Deutschland und Frankreich den 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags, der die Institutionalisierung ihrer Zusammenarbeit besiegelt. Doch hinter den großen Reden und symbolischen Bildern stehen zahlreiche Akteure auf verschiedenen politischen und administrativen Ebenen, die in das bilaterale System der Abstimmung und Entscheidungsfindung eingebunden sind. Die deutsch-französische Zusammenarbeit in der Europapolitik ist ein über Jahrzehnte gewachsenes und entwickeltes komplexes System, dessen Hauptprinzip es ist, aus unterschiedlichen Positionen Kompromisse zu schaffen.
Dieses Seminar soll es den Studierenden ermöglichen, sich mit den Akteuren und Mechanismen dieser „Kompromisswerkstatt” vertraut zu machen und ihre Auswirkungen auf die europäische Integration zu ergründen – sowohl im Modus der Gestaltung als auch in Krisenzeiten. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, die deutsch-französische Werkstatt hautnah zu erleben, werden Gespräche mit Gastreferenten aus der Praxis stattfinden. Darüber hinaus werden sie selbst klassische Aufgaben der Politikberatung übernehmen, wie die Moderation von Diskussionen, das Verfassen von Kurzanalysen und die Formulierung von Handlungsempfehlungen.
Arbeitssprachen im Seminar: Deutsch und Französisch (in den Diskussionen mit Gästen). |