Kommentar |
Europa wird unter anderem als Erinnerungsgemeinschaft, als Erbe einer traumatischen Gewaltgeschichte definiert. Im Seminar werden wir uns der Frage widmen, wie sich besonders die Literatur zum europäischen kollektiven Gedächtnis und den europäischen Erinnerungskulturen verhält. Zum einen erweisen sich literarische Texte als Medien der Gedächtnisbildung, denn sie formen unsere Vorstellungen der historischen Vergangenheit. Zum anderen fungieren die Texte als ein Reflexionsraum, in dem über die Erinnerungskulturen kritisch nachgedacht wird. Im Hinblick auf diese doppelte Dimension werden Texte George Orwells, Ruth Klügers, Herta Müllers, Katja Petrowskajas, Romain Garys, Dimitra Kolliakous und Christos Tsiolkas’ in Auszügen besprochen. Außerdem wird der Film Der vermessene Mensch (2023) untersucht.
Französisch-Kenntnisse sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. |
Literatur |
Als einführende Lektüren werden folgende Bände empfohlen:
Aleida Assmann, Auf dem Weg zu einer europäischen Gedächtniskultur?, Wien: Picus Verlag 2012
Astrid Erll, Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung, Stuttgart: Metzler 2017
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