Kommentar |
Der Umfang der mittellateinischen Literatur übersteigt den der aus der Antike erhaltenen lateinischen Texte um ein Vielfaches. Auch in ihrer Bedeutung ist diese Literatur nicht zu unterschätzen, da sie Werke von hoher Qualität hervorgebracht hat und eine wichtige Grundlage der neuzeitlichen europäischen Literatur bildet. Der Zugang zu diesen Texten wird allerdings durch sprachliche Eigentümlichkeiten und ‚Abweichungen’ vom antiken Sprach-‚Standard’ erschwert.
In der Übung sollen durch die Lektüre von Einhards Lebensbeschreibung Kaiser Karls des Großen diese sprachlichen Besonderheiten des Mittellateins vorgestellt und zugleich durch Exkurse zu Paläographie, Überlieferungsgeschichte und Kodikologie ein Einblick in die mittelalterliche Buchkultur vermittelt werden. |
Literatur |
Literatur zur ersten Orientierung: Karl Langosch, Lateinisches Mittelalter. Einleitung in Sprache und Literatur, Darmstadt, 3. Aufl. 1973. – Jan Ziolkowski, Die mittellateinische Literatur, in: Fritz Graf (Hg.), Einleitung in die lateinische Philologie, Stuttgart / Leipzig 1997, 297-322 [Bibl. d. Inst. f. Klass. Philolologie, Sign. A GRAF 35-5].
Edition: O. Holder-Egger, Einhardi Vita Karoli Magni, MGH SS. rer. Germ., 25,6. Aufl.(1911), Online verfügbar auf der Seite der MGH (dmgh) unter:
https://www.dmgh.de/mgh_ss_rer_germ_25/index.htm#page/(III)/mode/1up |