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Menanders Komödie, Der Menschenfeind (Dyskolos) - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Lektüre Langtext
Veranstaltungsnummer 149184 Kurztext
Semester SoSe 2024 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Fr. 12:00 bis 14:00 woch 26.04.2024 bis 26.07.2024        Online-Kurs via MS-Teams und Moodle  
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Karanasiou, Argyri , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Menander, ein griechischer Dichter aus Athen, gilt als Hauptvertreter der Neuen Komödie. Er wird von Ovid (Am. I 15, 17) sowie von Quintilian (Inst. Or. X1, 69-72, III7, 18) gelobt. Sogar Goethe nennt ihn nach dem Tragödiendichter Sophokles (J. P. Eckermann-Gespr. mit Goethe 12.5.1825) und vergleicht ihn mit Molière (ibid. 28.3.1827). Den „Menschenfeind“ (griech. Δύσκολος) hat er im Alter von 25 verfasst; das Stück wurde 317/16 v. Chr. am Fest der Lenäen in Athen aufgeführt und mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Dank einem Papyrusfund sind 969 Verse des Stückes 1958 in Coligny bei Genf entdeckt worden. Die Komödie handelt vom Misanthropen-Typus. Der Protagonist und Titelheld ist Knemon (Κνήμων), der Vater der Myrrine (Μυρρίνη), ein griesgrämiger Alter, ein sog. δύσκολος γέρων (im Gegensatz zum gutmütigen sog. εὔκολος γέρων). Auf seinem Charakter (griech.: tropos) beruht der ganze Handlungsverlauf. Als Archetyp für die nach Einsamkeit strebende und Menschen hassende Hauptfigur dient der Athenische Bürger Timon, der während des Peloponnesischen Krieges (431-404 v. Chr.) lebte und legendär für seine Menschenfeindlichkeit wurde. Menander schafft jedoch damit kein novum; die Rolle geht auf Charaktere seiner Vorläufer aus der Alten Komödie zurück, wie z.B. auf Melanion (Frauenhasser) und Timon (Männerhasser) aus Aristophanes’ Lysistrata (411 v. Chr., V. 781 ff. und V. 805-20 entsprechend), auf Aristophanes’ Vögel (414 v. Chr., V. 1547-49), auf den Chor Der Wilden des Pherekrates (420 v. Chr.), auf Phrynichos’ Monotropos d.h. Der Einsiedler (414 v. Chr.), der ebenso den Namen Knemon trug; aber auch auf Rollen der Mittleren Komödie, wie z.B. auf Timon des Antifanes (um 408-334 v. Chr.) und auf Monotropos des Anaxilas (um 340 v. Chr.). Derselbe Charakter kommt beim kaiserzeitlichen Autor Lukian (125-180 n. Chr.) im Dialog Timon oder Misanthropos vor, der Shakespeares (bapt. 1564-1616) Tragödie Timon von Athen inspirieren wird. Später in Molieres Meisterwerk, die Komödie Le Misanthrope (1666) sowie im komisch-romantischem Zauberstück von Ferdinand Raimund, Der Alpenkönig und der Menschenfeind (Reclam Verlag 1986), das 1828 in Wien uraufgeführt und 1903 in Dresden als Oper adaptiert worden ist. Eine feminine Variante lässt sich darüber hinaus in der Protagonistin der Novelle Villette (1853) von Charlotte Brontë (1816-1855) finden. Über die grammatisch-syntaktische Erklärung hinaus werden wir den Text gemeinsam übersetzen und interpretieren.


ACHTUNG:
a) Das Graecum ist nicht notwendig! Altgriechisch-Vorkenntnisse sind erwünscht.
b) Ein Vokabular sowie deutsche und englische Übersetzungen werden den Studierenden per E-mail im Voraus zugeschickt und auf Moodle hochgeladen.
c) Aus den insg. 14 Textstellen müssen für die Klausur nur entweder die Textstellen 1-6 oder nur Textstellen 7-12 wiederholt werden.

Textauswahl:
1) 1-16, 2) 17-34, 3) 34-49, 4) 81-95, 5) 96-111, 6) 112-29, 7) 145-66, 8) 167-85, 9) 442-65, 10) 466-86, 11) 665-80, 12) 681-701, 13) 702-26, 14) 727-47, 15) Präsenz-Klausur

Literatur

Text (online):
https://www.greek-language.gr/digitalResources/ancient_greek/library/browse.html?text_id=137&page=1

Deutsche Übersetzungen & Kommentare:
- Menander, Dyskolus / Der Menschenfeind, Griechisch/Deutsch, Reclams Universal-Bibliothek, Hrsg./Übers. Blume, Horst-Dieter, 2007 (mit griech. Text)
- Menander, Der Menschenfeind / Dyskolos, Hrsg. Walther, Kraus, Artemis Verlag, Zürich 1960
- Stoessl, Franz, Menander, Dyskolos, Kommentar, Paderborn, Schöningh 1965 (Klass. Philol. MENA 10 1000 / Universitätsbibl. 66-4956)


Englische Kommentare:
- Ireland, Stanley, Menander, The Bad-tempered Man, edited with a Translation, Introduction and Commentary, Aris & Phillips, Warminster 1995 (Klass. Philol. MENA 5 2080) (mit Übers. und griech. Text)
- Gomme, A. W./ Sandbach, F. H., Menander, A Commentary, Oxford 1973 (Klass. Philol. MENA 10 1020 / Universitätsbibl. 73-5596)
- E. W. Handley, The Dyskolos of Menander, Text and Commentary, Methuen & Co., London 1965 (Klass. Philol. MENA 5 2060 / Universitätsbibl. 93-17219) (mit griech. Text)


Englische online Übersetzungen und Kommentare:
https://www.poetryintranslation.com/PITBR/Greek/Grouch.php und https://topostext.org/work/779 und https://bpb-us-e2.wpmucdn.com/sites.middlebury.edu/dist/b/3639/files/2015/09/Menander-Dyscolus.pdf (englische Übers. und Kommentar) und https://bacchicstage.wordpress.com/the-grouch-2-2/


Ausgewählte Sekundärliteratur (fakultativ zum Weiterlesen):
- Metzger, Nadine, A mad yearning for solitude: Timon the Misanthrope and his relevance to the study of ancient psychopathology, Sage Journals 34, Issue 2, 2023 (unter: https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0957154X231157187#bibr16-0957154X231157187 )
- Graßl, H., Timon der Misanthrop, social distancing und die Gesellschaft Athens im 5. Jh. v. Chr., in: Matuszewski, R. (ed.) Being Alone in Antiquity: Greco-Roman Ideas and Experiences of Misanthropy, Isolation and Solitude, Berlin:De Gruyter, 2021, 139–148
- Hartwig, Andrew, The Evolution of Comedy in the Fourth Century, in: Csapo, Eric / Goette Hans R. / Green, J. R. / Wilson, Peter (Hrsg.), Greek Theatre in the Fourth Century BC, De Gruyter 2014
- Bloch, R., Misanthropia, in: Klauser, T. et al. (eds), Reallexikon für Antike und Christentum, Vol. 24. Stuttgart: Hiersemann, 2012, 828–845
- Haegemans, K., Character drawing in Menander’s Dyskolos: misanthropy and philanthropy, Mnemosyne 54, 2001, 675–696
- Walton, John M., Menander and the Making of Comedy, Greenwood Press, Westport, Conn. 1996 (Universitätssbibl. 96-10253)
- Hunter, Richard L., The New Comedy of Greece and Rome, Cambridge UP, Cambridge u.a. 1985 (Universitätsbibl. 86-3742)
- Wiles, David, Menander's 'Dyskolos' and Demetrios of Phaleron's Dilemma: A Study of the Play in Its Historical Context - The Trial of Phokion, the Ideals of a Moderate Oligarch, and the Rancour of the Disfranchized, Greece & Rome 31, 1984, 170-80
- Görler, W. (1963) Knemon, Hermes 91: 268–287
- Schäfer, Armin, Menanders Dyskolos, Untersuchungen zur dramatischen Technik; mit einem kritisch-exegetischen Anhang, (Diss. Berlin 1963), Meisenheim am Glan, Hain 1965 (Klass. Philol. SCHAEFE 10-5 / Universitätsbibl. S 2022:14)
- Schmid, W., (1959) Menanders Dyskolos und die Timonlegende, Rheinisches Museum 102: 157–182
- Photiades, Penelope J., Pans Prologue to the “Dyskolos” of Menander, Greece & Rome 5, 1958, 108-122

Bemerkung

Achtung: Diese Veranstaltung wird online via MS Teams und Moodle angeboten. Bitte melden Sie sich sowohl auf LSF wie auch auf Moodle an!

Leistungsnachweis

Präsenz-Klausur: Übersetzung einer Textstelle, entweder aus Textstellen 1-6 oder 7-12

Zielgruppe

Diese Lektüre-Übung richtet sich an Studierenden, die sich für die Studiengänge MASTER (Module KP=M7 Sprachwissenschaft, KP-M2 Altertumskunde I), BACHELOR (inkl. Optionalbereich & Optionalbereich 2013, Teilbereich 5, WP-Modul 2 Ergänzende Studieneinheiten anderer Fächer, Modulelement: Sprache u. Literatur/ Optionalbereich 2017, Wahlbereich: Interdisziplinäre Studieneinheiten & Ergänzende Studieneinheiten anderer Fächer/ Optionalbereich 2010, Teilbereich 5/ WP-Module: Ergänzende Studieneinheiten anderer Fächer & fachspezifische Zusatzqualifikationen: Sprache & Literatur, Teilbereich 1: Fremdsprachen & interkulturelle Kompetenzen, Latein(Vertiefung) Sprache & Grammatik I & II) oder LEHRAMT (Latein LAG, LS1+2, Sprache u. Grammatik I & II, Literatur I & III) interessieren. Genauer gesagt: 4.1 an diejenigen, die HOK oder Angewandte Kulturwissenschaften studieren (A3 Basismodul 1/ Lektüreübung oder Kulturwissenschaftlicher Kernbereich, Orientierungsmodule, Antike Sprache, Kultur & Philosophie: Lektüreübung WP). 4.2 sowie an diejenigen, die Lateinische Philologie studieren (HF: WP-Module: Literatur III, Pflicht-Module: Literatur I, Sprache u. Grammatik I & II/ NF: WP-Module: Literatur III, Pflichtmodule: Sprache u. Grammatik I & II und Altertumswissenschaften KB, Wahlpflichtbereich Klass. Philologie, Modul: Literatur III).


Strukturbaum
Die Veranstaltung wurde 23 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden:
Die Überschrift Literatur III aufklappen Literatur III  - - - 6
Die Überschrift Literatur I aufklappen Literatur I  - - - 8
Die Überschrift Lektüre: Poesie aufklappen Lektüre: Poesie  - - - 14
Die Überschrift A) Griechisch aufklappen A) Griechisch  - - - 18
Die Überschrift Übungen aufklappen Übungen  - - - 19
Die Überschrift Literatur I aufklappen Literatur I  - - - 21
Die Überschrift Literatur III aufklappen Literatur III  - - - 23