Kommentar |
Ammianus Marcellinus ist sicherlich der bedeutendste unter den römischen Historikern, die das ereignisreiche 4. Jhdt. n.Chr. reflektierend begleiten. Um 330 n.Chr. in einer gutsituierten Familie in Antiochia geboren und damit Grieche von Abstammung und Muttersprache, hat er das Lateinische erst im Laufe seines Berufslebens gelernt, wie er selbst am Abschluß seines Werks hervorhebt. Nach einer militärischen Laufbahn (unter anderem im Dienst des von ihm bewunderten Kaisers Julian, der in seiner kurzen Regierungszeit, von 360 bis 363, eine Wiederherstellung des Heidentums versuchte) unternahm er mehrere Reisen und übersiedelte nicht allzu lange nach 378 nach Rom, das er offenbar nicht mehr verlassen hat. Dort entstand sein Geschichtswerk, die Res gestae, eine Hauptquelle der ereignisreichen Geschichte des römischen Imperiums im 4. Jahrhundert. Ammians Darstellungskunst schenkt uns immer wieder packende Episoden und scharf analysierende Personenzeichnungen. Sein Todesjahr ist unbekannt, fällt aber wohl kurz vor das Jahr 400. Im Seminar sollen ausgewählte Partien gemeinsam gelesen und interpretiert werden. |
Literatur |
wird in der ersten Sitzung vorgestellt; zur ersten Orientierung: Klaus Rosen: Ammianus Marcellinus (Darmstadt [Erträge der Forschung, Bd. 183] 1982); John F. Matthews: The Roman Empire of Ammianus (2. Aufl. Ann Arbor 2010); Timothy D. Barnes,: Ammianus Marcellinus and the Representation of Historical Reality (Ithaca, N.Y., 1998) |