Kommentar |
„Wer hat nicht Cicero de senectute gelesen? sich nicht erhoben gefühlt durch alles was hier zu des alters gunsten, gegen dessen verkennung oder herabsetzung gesagt wird?“ So eröffnet Jakob Grimm seine „Rede über das Alter“, und in der Tat ist die kleine, kurz vor Cäsars Ermordung abgefasste Schrift Ciceros, ein „liebenswürdiges Werk“ (Philippson in der RE), „wegen der Breite und Gründlichkeit der Überlegungen eine veritable Altersstudie“ (O. Höffe), bereits in der Antike viel gelesen worden und hat auch in der Neuzeit ihre Freunde gefunden.
Der dramatische (d.h. nicht referierte) Dialog zwischen Cato d.Ä., Scipio und Laelius, fingiert für das Jahr 150 v. Chr., behandelt typische Klagen gegen das Alter und ihre Widerlegung durch den damals 84 Jahre alten Cato. Die Kombination von griechischen Vorbildern, die teilweise wörtlich übersetzt sind, mit Reminiszenzen altrömischer Lebensart ist auch für Seminarteilnehmer, die die senectus noch nicht als dräuende Gefahr wahrnehmen, eine reizvolle Lektüre. |
Literatur |
Textgrundlage: M. Tulli Ciceronis de re publica, de legibus, Cato maior de senectute, Laelius de amicitia, recogn. … J.G.F. Powell, Oxford 2006.
Kommentar: Cato maior de senectute. Ed. with introduction and commentary by J.G.F. Powell, Cambridge 1988.
Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. |