Kommentar |
Tiere begegnen uns in den Bildkünsten der Frühen Neuzeit in einer erstaunlichen Fülle von Darstellungsweisen und Bedeutungskontexten. Die Einteilung der kreatürlichen Welt in Menschen, Tiere und ›Fabelwesen‹ folgt dabei nicht verbindlichen Grenzen, sondern unterliegt einer beständigen Interpretation, zu der bildliche Darstellungen einen wichtigen Beitrag leisten. In dem Seminar verschaffen wir uns einen Überblick über neuzeitliche Formen und Funktionen von Tierdarstellungen vom frühen 16. bis zum frühen 19. Jh. in den Bereichen Malerei, Grafik und Plastik. Schwerpunkte liegen dabei (a) auf der Visualisierung ›heimischer‹ und ›exotischer‹ Spezies, (b) den in Porträts veranschaulichten Mensch-Tier-Beziehungen sowie (c) der Inanspruchnahme bestimmter Tiergattungen für die Symbolisierung von Macht und Herrschaft. ‒ Von den Teilnehmenden wird die Bereitschaft zur aktiven Beteiligung an der Seminardiskussion und die Übernahme eines ca. 30-minütigen Referats erwartet.
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Literatur |
- Eisler, Colin: Dürers Arche Noah. Tiere und Fabelwesen im Werk von Albrecht Dürer, München 1996.
- Donald, Diana: Picturing Animals in Britain: 1750‒1850, New Haven/London, 2007.
- Vom Ansehen der Tiere, hg. v. Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg 2009 (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, 11).
- Hengerer, Mark u. Nadir Weber (Hg.): Animals and courts: Europe, c. 1200-1800, Berlin 2020.
- Ausst.-Kat. Les animaux du roi, hg. v. Alexandre Maral u. Nicolas Milovanovic, Musée National des châteaux de Versailles et de Trianon, Paris 2021.
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