Kommentar |
Neben Florenz und Rom ist Oberitalien eine weitere, allerdings polyzentrische Kernregion der italienischen Renaissance. In Padua und Mantua finden sich sehr frühe Beispiele des neuen Denkens und des neuen Stils, in Venedig dagegen setzt letzterer erst spät, dafür mit umso größerer Wucht ein. Zwischen 1400 und 1600 sind in der Region Werkkomplexe und Werke entstanden, die zu den wichtigsten der europäischen Kunstgeschichte gehören: die Kirchen Leon Battista Albertis in Mantua, die Reiterdenkmäler von Donatello und Verrocchio in Padua und Venedig, die Fresken und Altarbilder Andrea Mantegnas, Giulio Romanos manieristisches "Gesamtkunstwerk" des Palazzo del Tè in Mantua, die Kirchen, Paläste und Villen Andrea Palladios. Das Proseminar wird aber weniger von den individuellen Künstlern ausgehen, sondern eher von den städtischen und höfischen Zentren, in denen sich diese Kunst entfaltete: Padua, Mantua, Verona, Vicenza, Ferrara sowie (in Einzelaspekten) Venedig und Mailand. Die Erkenntnisse der neueren historischen und kunsthistorischen Renaissanceforschung bilden die Grundlage für die wissenschaftliche Auseinandersetzung. |