Lerninhalte |
Niklas Luhmann, der einmal von sich selbst sagte „Ich kann nur in Unterschieden denken“, hat mit seiner Systemtheorie eine konsequent differenzlogische und selbstreferentielle Perspektive entwickelt. Seine Sozialphilosophie entfaltet auf diese Weise Transparenz und Multikontextualismus. Dadurch wird ideologischen Selbstimmunisierungen eine Absage erteilt und stattdessen das Konzept der Beobachter-Relativität freigegeben. Auf dieser Grundlage postmodern-pluralisierten Denkens werden Erkenntnisse stets an ihren Erkenntnisort rückgebunden. Dies verhindert vermeintlich alternativlose Wahrheiten – oder wie es Luhmann in gewohnt abgeklärter Weise ausdrückt: „Es gibt keine privilegierten, konkurrenzfrei operierenden [...] Positionen, von denen allein aus die Welt richtig beobachtet werden könnte. Alles Beobachten ist seinerseits gesellschaftliche Operation, ist also seinerseits beobachtbar. Es gibt kein ‚Subjekt‘.“ In dieses erfrischend undogmatische Denken wird das Seminar eintauchen. |