Objekte bzw. Kunstwerke in Museen und Ausstellungen sind meist beschildert - Angabe des Künstlers oder der Künstlerin, Entstehungsdatum, Material, Maße und ggf. noch andere Kurzinformationen stehen auf einem Objektschild. Warum aber gerade diese Infos und keine anderen?
Seit Jahrzehnten finden sich auch wesentlich wortreichere Texte zu Ausstellungskonzepten, Werkgruppen und Objekten in Ausstellungen, um die Besucher:innen zu informieren. Hinzu kommen natürlich Hilfsmittel wie Audioguides, Apps zur Ausstellung usw.
Die Dominanz von Erläuterungen durch die zuständigen Kurator:innen hat aber in den letzten Jahren auch vereinzelt Gegenreaktionen hervorgerufen: Kunstwerke als Teil von Sammlungen oder Ausstellungen werden den Besucher:innen ganz ohne jede Information in Textform dargeboten.
Was machen einem visuellen Objekt zugeordnete textliche Erläuterungen ("Paratexte") mit den Besucher*innen? Gibt es überhaupt "objektive" Informationen? Was ist die Aufgabe solcher Erläuterungen? Wie stark werden die Besucher:innen beeinflusst? Welche Sprache wird benutzt? Gibt es Konventionen und sprachliche Topoi ("Kuratorenlyrik"), die kritisch überdacht werden müssten?
Mit diesen Fragen setzt sich die Übung anhand konkreter Beispiele (aus der Region oder - durch Fotos vermittelt - aus überregionalen/internationalen Kontexten) auseinander. Die Studierenden präsentieren in Kurzreferaten eigene erläuternde Kurztexte zu konkreten Objekten/Kunstwerken, wobei gängige Praktiken kritisch reflektiert werden sollen.
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