Kommentar |
Weibliche Akteurinnen spielten an den Höfen und Machtzentren des europäischen Mittelalters eine wesentlich wichtigere politische und gesellschaftliche Rolle als oft angenommen. Alleinherrscherinnen, Regentinnen und Ehefrauen, aber auch ihr weibliches Umfeld, nutzten ihre Einbindung in gesamteuropäische und dynastische Netzwerke, um politisch, gesellschaftlich und familiär aktiv zu werden und zwar vor allem durch den Rückgriff auf Schriftlichkeit – insbesondere Urkunden und Briefe. In der Veranstaltung wollen wir anhand ausgewählter Frauenfiguren des Hoch- und Spätmittelalters aus verschiedenen Regionen Europas (darunter der SaarLorLux-Raum, der iberische Raum, Frankreich und Italien) die Rollen ausloten, in denen Frauen an der Macht schrieben und handelten. |
Literatur |
Theresa Earenfight, Queenship in Medieval Europe, Basingstoke 2013; Marion Facinger, A Study of Medieval Queenship. Capetian France, 987–1237, in: Studies in Medieval and Renaissance History 5 (1968), S. 3–47; Amalie Fößel, Die Königin im mittelalterlichen Reich. Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume (Mittelalter-Forschungen, 4), Stuttgart 2000; Dies., Gender and Rulership in the Medieval German Empire, in: History Compass 7 (2009), S. 55–65; Claudia Zey (Hrsg.), Mächtige Frauen? Königinnen und Fürstinnen im europäischen Mittelalter (11.–14. Jahrhundert) (Vorträge und Forschungen, 81), Ostfildern 2015; Dies./Gabriela Signori (Hrsg.), Regentinnen und andere Stellvertreterfiguren. Vom 10. bis zum 15. Jahrhundert (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien 111), Berlin/Boston 2023.
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