Kommentar |
Jahrzehntelang engagierten sich Frauen für ihr Recht auf politische Beteiligung und Mitsprache. Dabei bestimmte ihr Geschlecht aber keineswegs ihre politischen Ziele. Ihre Gesinnung, ihre Anliegen und Forderungen variierten, es ging um weit mehr als ‚nur‘ das Recht, an Wahlen teilnehmen zu können. Bereits nach der 1848er-Revolution hatten Frauen wie beispielsweise Louise Otto Peters die politische Teilhabe von Frauen gefordert, sich an politischen Diskussionen und als Autorinnen an öffentlichen Debatten beteiligt, Petitionen eingereicht und Initiativen gegründet. Erst der Untergang des deutschen Kaiserreichs mit dem Ende des ersten Weltkrieges 1918 führte zum lange anvisierten Ziel: Bei den ersten demokratischen Wahlen im Januar 1919 – zur Badischen Nationalversammlung, zur Nationalversammlung in Württemberg und zur Deutschen Nationalversammlung – konnten sie erstmals wählen und gewählt werden. Im Mittelpunkt des Proseminars werden Protagonistinnen, ihre Initiativen und Zusammenschlüsse sowie ihre politischen Ideale, aber auch die Gegner und Gegnerinnen sowie die parteipolitischen Positionen stehen. |