Wissenschaftliches Wissen postuliert einen Wahrheitsanspruch, es entzieht sich in der Regel Anfeindungen und Erwiderungen - es sei denn diese seien selbst wissenschaftlicher Art. Undenkbar, geradezu lächerlich erscheinen religiöse oder alltagsweltliche Einwände gegen wissenschaftliches Wissen, denn dieses scheint auf gewisse Weise "rein", neutral und objektiv. Relativiert oder widerlegt werden kann es nur durch andere wissenschaftliche Erkenntnisse, wobei es dann immer noch seinen respektablen Status als Zwischenschritt bei der Annäherung an eine präzisierte Beschreibung der Welt erhält. tatsächlich begleiteten inadäquate Beschreibungen der Realität die Wissenschaft fortlaufend, sie erscheinen fast unvermeidbar und resultieren unter anderem aus kulturellen, kognitiven, erkenntnis- oder messtheoretischen Limitierungen im Kontext ihrer Formulierung. Solche unabsichtlichen Missdeutungen unterscheiden sich daher völlig von der Produktion gefälschter oder falsch deklarierter wissenschaftlicher Information, die man als "unethisch" bezeichnen muss. Unter unethischem Verhalten in der Wissenschaft zusammenfassen kann man etwa das Fälschen von Forschungsergebnissen, das Fälschen von wissenschaftlichen Publikationen durch Plagiate, erschlichene Publikations- und Projektbeteiligungen oder das Behindern innovativer, konkurrierender wissenschaftlicher Konzepte durch das Ausspielen institutioneller Machtvorteile. Um "unethisches Verhalten in der Wissenschaft" angemessen beschreiben und analysieren zu können, müssen beispielsweise folgende Kontextvariablen berücksichtigt werden:
Was unterscheidet wissenschaftliches Wissen von anderem Wissen?
Wissenschaftliche Kommunikation: Motivation und Genese
Wissenschaftliches Ethos: Normative Aspekte wissenschaftlicher Kommunikation
Wissenschaftsforschung: Die Erforschung der Forscher Qualitätssicherung in der Wissenschaftskommunikation
Zwänge und Rahmenbedingungen wissenschaftlichen Arbeitens: PublishorPerish, Vermessung der Wissenschaft und Evaluierung
Formen unethischen Verhaltens: Plagiate, Fälschungen, Scheinautorenschaften, Manipulation bei Begutachtungen
Neue Konzepte der Wissenschaftskommunikation: Offene und interaktive Begutachtung, Open Science und Open Data |