Kommentar |
„Jeder Satz spricht: deute mich, und keiner will es dulden“. So beschrieb Theodor W. Adorno die Mischung aus Faszination und Frustration, die mit der Lektüre von Texten Franz Kafkas einhergehen kann. Die Rätselhaftigkeit, die Kafkas Texten häufig zugeschrieben wird, kann und soll in diesem Seminar nicht aufgelöst werden. Den einzig wahren ‚Deutungsschlüssel’, für das Werk Kafkas gibt es nicht. Stattdessen sollen Ansätze vermittelt werden, mit denen man sich Kafkas auf den ersten Blick vielleicht unverständlichen Texten annähern kann.
Das Seminar will am Beispiel ausgewählter Erzählungen aus dem frühen bis zum späten Werk einen Einblick in das Schaffen dieses Autors vermitteln. Zu diesem Zweck ist es auch dringend notwendig, sich mit dominanten Strömungen der Kafka-Forschung zu beschäftigen. TeilnehmerInnen sollten dazu bereit sein, die Primärtexte gründlich zu studieren, aber auch theoretische Texte zu erarbeiten und Positionen zu diskutieren.
Behandelt werden u.a. Das Urteil, In der Strafkolonie und Ein Hungerkünstler. |