Kommentar |
Im September 1791 verfasste die „Mutter der Menschenrechte für weibliche Menschen“ (Hannelore Schröder) Olympe de Gouges ihre berühmte „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“, in der sie sich für die Gleichstellung der Frauen im rechtlichen, politischen und sozialen Bereich entschlossen einsetzte. 1793 wurde die Jakobiner-Gegnerin de Gouges hingerichtet. Fast 200 Jahre später sorgte der Gerichtsprozess gegen die Mitglieder der russischen oppositionellen feministischen Punkrock-Band Pussy Riot für viel Aufregung in Russland und im Westen. Ukrainische Kolleginnen der verurteilten Band-Mitglieder aus der radikal feministischen Organisation Femen sind inzwischen für ihre spektakulären Protestaktionen gegen Unterdrückung von Frauen sowohl in Ost- als auch in Westeuropa gut bekannt.
In der Übung werden zunähst theoretische Grundlagen des Feminismus thematisiert und seine Geschichte sowie Entwicklung in den USA, in West- und in Osteuropa eingehend behandelt. Der Kampf von Frauen um ihre Gleichstellung; die Veränderung der rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Lage von Frauen sowie ihre Situation in Diktaturen (Nationalsozialismus, italienischer Faschismus, Stalinismus) werden analysiert. |
Literatur |
Ann Cahill, Jennifer Hansen (Hrsg.): Continental Feminism Reader, Lanham MD 2003; Loraine Code (Hrsg.): Encyclopedia of Feminist Theories, New York 2000; Ute Gerhard, Frauenbewegung und Feminismus. Eine Geschichte seit 1789, München 2012; Michaela Karl: Die Geschichte der Frauenbewegung, Frankfurt am Main 2011; Gerda Lerner: Die Entstehung des feministischen Bewusstseins. Vom Mittelalter bis zur Ersten Frauenbewegung, Frankfurt am Main 1998; Ute Planert (Hrsg.): Nation, Politik und Geschlecht. Frauenbewegungen und Nationalismus in der Moderne, Frankfurt am Main 2000; Sheila Rowbotham: A Century of Women. The History of Women in Britain and the US, London 1999. |