Kommentar |
Die Übung richtet sich an Studierende des Grund- und Hauptstudiums, insbesondere an Kandidaten des Lehramts. Sie soll die erzählerische Form historischer Überlieferung und Repräsentation bewusst machen; diese soll exemplarisch analysiert und in ihren Chancen und Grenzen diskutiert werden. Die Teilnehmer lernen die Genese erzählerischer Geschichtsschreibung kennen sowie ihre – häufig kaum bedachte – Bedeutung für das, was uns als gesichertes historisches Wissen erscheint oder verkauft wird. Hierbei werden einige Klassiker der geschichtlichen Darstellung (Fernsehdokumentation, Schulgeschichtsbuch, so genannte Handbücher sowie „große Würfe“ wie Fernand Braudels Méditerrannée auf ihre erzählerische Grundstruktur hin untersucht und mit kritischen Basistexten zum Thema (Hayden White, Daniel Fulda, Johann C. Gatterer) konfrontiert. Abschließend wird der praktische Nutzen der Narrativität für die Vermittlung geschichtlichen Wissens im Berufsalltag (Schule, Medien, Tourismus) herausgearbeitet. |
Literatur |
Barricelli, Michele: “Schüler erzählen Geschichte. Narrative Kompetenz im Geschichtsunterrricht.“ Forum Historisches Lernen, Wochenschau Geschichte, Schwalbach Taunus, 2005
Fulda, Daniel und Tschopp, Serena Silvia: Literatur und Geschichte. Ein Kompendium zu ihrem Verhältnis von der Aufklärung bis zur Gegenwart. De Gruyter, Berlin, New York, 2002
White, Hayden: „Auch Klio dichtet oder Die Fiktion des Faktischen. Studien zur Typologie des historischen Diskurses“, Stuttgart 1986 |