Gruppe A
In dem Seminar werden wir methodische Aspekte der wichtigsten psychophysiologischen Methoden diskutieren. Es geht darum zu erkennen, was diese Methoden leisten, welche Grundannahmen dahinter stehen und wo ihre Grenzen liegen.
Das Seminar wird durch Referate gestaltet, wobei sich jeweils mehrere Teilnehmer(innen) ein Thema teilen (maximal 3). Die Referent(inn)en sollen die Methoden so weit erklären, dass die Teilnehmer nachvollziehen können, wie die Methode funktioniert und was die abhängige Variable tatsächlich misst. Gleichzeitig soll an Originalarbeiten pars pro toto gezeigt werden, welche Erkenntnisse man damit gewinnen kann. Wichtig, sie sollen nicht einen spezifischen Artikel nacherzählen, sondern sich ein Bild machen und dann Ihre „Story“ erzählen. Insgesamt werden nach meiner einführenden Sitzung 12 Themen behandelt. Diese sind:
(1) Blickbewegung
(2) Pupillometrie
(3) Herzrate
(4) Elektrodermale Reaktion (EDR)
(5) Elektrophysiologie: Slow Potentials, spektrale Power
(6) Elektrophysiologie: Oszillation, Synchronisation
(7) Elektrophysiologie: Kohärenz, Phase Locking
(8) Elektrophysiologie: Quellenlokalisation
(9) Bildgebung: Lokalisation von Verarbeitungsmodulen
(10) Bildgebung: Brain activity and processing effort
(11) Bildgebung: Multiple Voxel Pattern analysis
(12) Bildgebung: Diffusion Tensor Imaging, Connectivity
Eine Liste mit Terminen und Literatur finden Sie ab Anfang April in CLIX. Ab Montag, dem 14.4., kann man sich per e-mail an mich (HuZimmer@mx.Uni-Saarland.de) (bitte im Betreff ForMeth 3) für ein Referat anmelden. Die Vergabe erfolgt nach dem Prinzip „First come, first served!“ Gruppenanmeldungen von maximal 3 Personen sind möglich. Sie können mehre Themen angeben (bitte dann die Präferenzen angeben).
Gruppe B "Forschen & Schreiben in der Angewandten Psychologie"
Das Seminar hat zwei Ziele. Zum einen sollen Studierende auffrischen bzw. lernen, wie gute Forschung am Beispiel ihrer anstehenden Masterarbeit aussehen sollte. Zum anderen soll vertieft werden, wie man wissenschaftlich schreibt (auch dies als Vorbereitung auf die Masterarbeit).
Gruppe C "Konzepte methodischer Analysen für Einzelfälle und kleine Stichproben"
Dieses Seminar richtet sich an angehende Psycholog/inn/en, die zukünftig klinisch-diagnostisch, Einzelfall- oder Kleingruppenorientiert arbeiten wollen und dabei trotzdem die (angenommene) Auswirkung einer Behandlung, Intervention oder therapeutischen Maßnahme mittels empirischer Methoden überprüfen (können) möchten (Praxiskontrolle). Darüber hinaus soll es generell Psycholog/inn/en anleiten und unterstützen, den Effekt eines Treatments oder bestimmter experimenteller Bedingungen empirisch zu überprüfen (Erkundungs- und Pilotphasen in klinischen Studien).
Während für klassische experimentelle Gruppen-Designs gut etablierte Prozeduren existieren, um mittels einer Zufallsprozedur Probanden in Kontroll- und Experimentalgruppen aufzuteilen und den Effekt eines Treatments dadurch möglichst kausal zu überprüfen, ist dieses Vorgehen im Kontext von Einzelfällen oder kleinen Stichproben (z.B. bei einer diagnostischen, einer therapeutischen, einer rehabilitativen oder Selektionsaufgabe etc.) häufig nicht anwendbar, da eine ausreichende Zahl von Individuen innerhalb spezifischer Merkmalskategorien nicht verfügbar ist.
Daher sind gerade in diesen Fällen Designs gefragt, die mit kleinen bis sehr kleinen Stichproben (small-n) oder Einzelfällen (single-case) sinnvolle Überprüfungen von Maßnahmen, Trainings und Interventionen erlauben. Gleiches gilt, wenn exploratorische Fragestellungen oder (Verhaltens-) Veränderungen über die Zeit überprüft werden sollen (time-series). Genau diese Designs werden vorgestellt, diskutiert und es wird anhand von Beispieldaten gezeigt, wie man entsprechende statistische Überprüfungen rechnergestützt mit SPSS und R durchführen kann (eine Bibliothek entsprechender Auswertungsskripte wird mit Daten zur Verfügung gestellt). Neben den klassischen nicht-parametrischen Tests für Häufigkeits- oder Rangdaten kommen dabei auch Verfahren für Messwerte wie Permutations- und Randomisierungstests zur Anwendung (Exakte Tests, Bootstrapping-Verfahren). Ferner wird eingehend in die psychometrische Einzelfalldiagnostik und die Analyse von Testprofilen eingegangen. Abschließend werden verschiedene agglutinierende Testverfahren vorgestellt.
Abschließender Hinweis: Dies ist kein „Referate-Seminar“, sondern setzt (neben der regelmäßigen Teilnahme) die aktive Mitarbeit und ein Interesse am Thema voraus. Die Leistungskontrolle erfolgt über Aufgabenblätter, die in Kleingruppen bearbeitet werden. |