Kommentar |
Im 17. Jahrhundert, das man heute mit dem Epochenbegriff „Barock“ bezeichnet, wird die deutsche Sprache endgültig literaturfähig. Dies ist u.a. das Verdienst von Martin Opitz, der in seinem Buch von der deutschen Poeterey (1624) wirkmächtige Regeln für die Dichtung in deutscher Sprache formuliert. Die Literatur, die sich im „Jahrhundert des immerwährenden Krieges“ entwickelt, ist bilderreich und bis ins kleinste Detail durchgeformt. Ausgewählte Beispiele aus verschiedenen Gattungen können Studierende im Seminar kennenlernen und den analytischen Zugang zu ihnen üben. Um diesen Zugang zu ermöglichen, vermittelt das Seminar auch einen Einblick in größere kulturelle Zusammenhänge dieser Epoche.
Neben Opitz‘ Buch von der deutschen Poeterey werden verschiedene Ausprägungen der Lyrik (z.B. geistliche Lyrik, Figurengedichte, galante Lyrik), Grimmelshausens Simplicissimus Teutsch und barocke Theaterkonventionen am Beispiel eines Lustspiels behandelt. Die meisten Texte werden als PDF zur Verfügung gestellt. Auf eventuelle Anschaffungen wird rechtzeitig hingewiesen.
TeilnehmerInnen sollten dazu bereit sein, die Primärtexte und zusätzliche Materialien gründlich vorzubereiten, ein Arbeitspapier (statt Referat) anzufertigen und sich aktiv an der Diskussion im Seminar zu beteiligen. Das Seminar wird mit einer schriftlichen Hausarbeit abgeschlossen (keine Klausur). |