Das Seminar befasst sich mit der Geschichte von Text-Bild-Beziehungen und vermittelt einen Zugang zu ihren historischen Formen. Text und Bild haben von jeher vielfältige Berührungspunkte. An diesen Berührungspunkten entstehen im Laufe der Zeit neue Gattungen und sogar Medien, es entzünden sich aber auch Debatten darüber, worin sich Text und Bild unterscheiden und welche Darstellungsmodi ihnen zur Verfügung stehen. Das Studium der historischen Text-Bild-Formen ermöglicht somit einen Einblick in historische Ausprägungen von Medienverständnis und in ästhetische Grundwerte verschiedener literarischer Epochen.
Teil I der zweiteiligen Veranstaltungsreihe (die Teile können auch einzeln besucht werden) legt den Schwerpunkt auf Formen der Interaktion von Text und Bild zwischen 1500 und 1800 und steht gewissermaßen unter dem Motto der poetologischen Anschaulichkeitsforderung „ut pictura poesis“ („die Dichtung soll wie die Malerei sein“). Auf der Basis einer theoretischen Einführung werden illustrierte Flugblätter und Emblematik der frühen Neuzeit, Figurengedichte des Barock sowie verschiedene Ausprägungen der literarischen Kunstbeschreibung (Ekphrasis) bis hin zur theoretischen Reflexion von Literatur und bildender Kunst um 1800 behandelt. Dabei ist jeder Themenbereich in eine Phase der theoretischen Erarbeitung mit Hilfe von einschlägiger Sekundärliteratur und eine Phase der analytischen Aneignung von konkreten Text-Bild-Formen gegliedert. Auf diese Weise wird zu einer selbständigen Erweiterung der Medienkompetenz angeleitet.
Die Lektüren werden zu Beginn des Seminars als PDF zur Verfügung gestellt.
Das Seminar wird mit einer schriftlichen Hausarbeit abgeschlossen. Statt eines mündlichen Referats ist von jedem/r Studierenden ein schriftliches Arbeitspapier von 1-3 Seiten Umfang anzufertigen. Die Themen werden in der ersten Sitzung verteilt. |